Arthrose·Orthesen

Ideales Matching

Postoperative Nachsorge mit CoxaTrain

Von Bauerfeind Life Magazin am 09.11.2022

Kurz & knapp Nach einer Knorpelzelltransplantation wurde die Tennisspielerin Amelie Intert vom Operateur, Dr. med. Alexander Kurme, erstmalig zusätzlich mit der neuartigen CoxaTrain-Hüftorthese versorgt.

Amelie Intert stand auf Platz 30 der deutschen Tennisrangliste, als ihr Impingement-Syndrom die Karriere stoppte. Ein Spezialist für Knorpelzelltransplantation an der Hüfte und eine neuartige Orthese in der Nachbehandlung brachten die ersehnte Schmerzfreiheit. 

Was wäre wenn? Mit dieser Frage hält sich Amelie Intert nicht lange auf. „Wenn ich keine Hüftschmerzen gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich noch als Profispielerin aktiv.“ Hätte, wäre, könnte. Heute ist die 26-Jährige beschwerdefrei, studiert Hebammenwissenschaft und spielt wieder mit großer Lust kleinere Tennisturniere. Rückblende: Vor wenigen Jahren noch spielte sie im Kreis der Besten. Kenner der Szene bescheinigten Amelie Intert großes Talent. Sie war auf dem Weg nach ganz oben. 2016 meldeten sich dann erste Probleme, zunächst außen am Knie. Schambeinentzündungen traten auf, vermutlich ausgelöst durch gestresste Hüftadduktoren wegen ihrer leichten Dysplasie, frühem Leistungssport und den tennistypischen Rutschbewegungen. Ein MRT-Befund ergab schließlich ein fokales Knorpelulkus an der linken Hüftpfanne sowie Deformitäten am Kopf-Schenkelhals-Übergang (CAM-Impingement). Das Anschlagen am Pfannenrand bei Beugung im Hüftgelenk hatte eine Schädigung der Gelenklippe und ein Abschieben des Pfannenknorpels zur Folge. Der Knorpel liegt dann zwar noch wie ein Teppich über dem Knochen, ist jedoch bei Bewegung im Hüftgelenk biomechanisch nicht mehr belastbar. Arztbesuche, osteopathische Behandlungen und eine Operation an der rechten Hüfte folgten. Die Beschwerden nahmen aber weiter zu, besonders auf der linken Seite.

„Die Hüfte ist ein anderer Schnack als das Knie“

Dr. med. Alexander Kurme 

„Wir mussten handeln. Die Gefahr eines sich auswachsenden Knorpelschadens war groß.“ Dr. med. Alexander Kurme ist einer von wenigen Spezialisten, die im Hamburger Raum arthroskopische Eingriffe an der Hüfte durchführen, und der einzige, der auch autologe Knorpelzelltransplantationen vornimmt. „Die Hüfte ist in dieser Hinsicht ein anderer Schnack als das Knie“, betont der Orthopäde. Die Hüfte sitzt im Körper, Zellentnahme und Infiltration sind dadurch komplexer, die Beine müssen auf einem Extensionstisch gelagert werden. Die kritische Knorpelaufbauphase verlangt nach der OP 48 Stunden Bettruhe und in den folgenden sechs Wochen eine gesicherte Teilbelastung. „Frau Intert erfüllte als junge, sportliche Patientin alle Voraussetzungen für eine Transplantation“, so Dr. Kurme. „Doch gerade sportliche Patienten neigen dazu, sich schnell zu überschätzen, und haben eine niedrigere Schmerzschwelle.“ Hier fehlte dem Arzt bislang eine geeignete Orthese, um die Bewegungen zu verhindern, die dem wachsenden Knorpel schaden könnten. „Schon lange war ich auf der Suche nach einem entsprechenden Tool, das die Chancen für einen erfolgreichen Knorpelaufbau maximiert.“ 

CoxaTrain just in time 

Drei Tage vor der geplanten Zelltransplantation im Juli 2021 erhielt Dr. Kurme in seiner orthopädischen Praxis in Seevetal einen Besuch von der Außendienstmitarbeiterin von Bauerfeind mit der neuen CoxaTrain im Musterkoffer. Eine leichte Hüftorthese, konzipiert für aktive Patienten mit Coxarthrose, rheumatoider Arthritis oder Impingement-Syndrom, die beim Gehen entlastet und muskuläre Dysbalancen in der Lenden-Becken-Hüft-Region reduziert. Durch ihre schmerzlindernde Wirkung und einen positiven Einfluss auf das Gangbild (s. Studie S. 28f) unterstützt die CoxaTrain insbesondere die Bewegungstherapie. Die Orthese führt stabilisierend das Hüftgelenk, bei Bedarf können Flexion und Extension limitiert werden. 

„Vom ersten Moment an hat mir die CoxaTrain mit ihrer Beckenfassung Sicherheit gegeben“, sagt Amelie Intert.

Wunschbild von einer Orthese

„Schon auf den ersten Blick erkannte ich, das ist es, wonach ich suchte“, erinnert sich Dr. Kurme. „Sofort überzeugt hat mich die Fixation der CoxaTrain auf dem Beckenkamm. Das kannte ich bereits von der Rückenorthese SacroLoc.“ Auch das Schutzmoment der dosierten Belastung war gegeben. „Das sah ich in der limitierbaren Gelenkschiene erfüllt. Als Abstandshalter oder auch Bremse, die eine gewisse Distraktion auf das Gelenk ausübt, kam sie meinem Wunschbild einer Orthese schon sehr nahe.“ Umgehend bat Dr. Kurme um Anpassung der Orthese bei Amelie Intert. Die OP konnte kommen. Sie verlief planmäßig. Unmittelbar nach dem Eingriff wurde die CoxaTrain bereits angelegt. Vor allem aber in der anschließenden sechswöchigen Nachbehandlungsphase konnte die Orthese ihre Stärken ausspielen. 

Einschleifen der Knorpelzellen

„Da Amelie meine erste Patientin mit der CoxaTrain war, hatte ich noch keine Referenzwerte für die Nachbehandlung“, erläutert Dr. Kurme. „Das operierte Bein sollte auf keinen Fall mit über 20 Prozent des eigenen Körpergewichts belastet werden. Diesen Wert konnte ich guten Gewissens von Eingriffen im Knie übernehmen.“ Bewerkstelligt wurde die notwendige Entlastung primär durch die Gehstützen und zusätzlich mit der CoxaTrain. Die Orthese ermöglichte eine sichere Bewegung zum flächigen Einschleifen der Knorpelzellen, kombiniert mit moderater Distraktion. Die gewählte Winkeleinstellung erlaubte maximal 30 Grad Beugung über die ersten drei Wochen der Reha, danach 60 Grad über die letzten drei.

CoxaTrain auch in der konservativen Therapie

Vier Monate nach dem Eingriff stand Amelie Intert wieder auf dem Tennisplatz. Sie ist bis heute beschwerdefrei. Im Januar 2022 zeigte eine vorgezogene MRT Ersatzknorpel über dem Acetabulum. Geschafft! „Vom ersten Moment an hat mir die CoxaTrain mit ihrer Beckenfassung Sicherheit gegeben“, sagt sie im Nachhinein. „Sie war eine große Hilfe. Ich bin dankbar für den zusätzlichen Schutz, als ich noch vorsichtig sein musste.“ Mittlerweile ist die Reha erfolgreich abgeschlossen. Als Beweis steht ein dafür verabredetes Tennismatch zwischen Patientin und Arzt an – ohne die CoxaTrain. Die nutzt Dr. Kurme mittlerweile auch in der konservativen Therapie. Für einen möglichst langen Gelenkerhalt bei früh diagnostizierter Coxarthrose. Wie bei Amelie Intert. Advantage CoxaTrain.

Bilder: Stefan Volk

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