Einlagen·Fußbeschwerden

»Ein zentraler Baustein«

TRIactive: Einlagenversorgung nach Fuß-OP

Von Bauerfeind Life Magazin am 29.06.2022

Kurz & knapp Die TRIactive-Technologie verwendet drei verschiedene Materialien unterschiedlichen Härtegrades (Shore-Härten). So können in einer Einlage sowohl stützende als auch bettende Elemente integriert werden. Der Fußchirurg John Göddertz sieht insbesondere in der postoperativen Versorgung hier viele Vorteile.

  • Die effektive Weichbettung des Vorfußes durch hochwertige Materialien ist insbesondere nach Vorfußoperationen sinnvoll und schmerzlindernd.
  • Stützendende Elemente im Bereich der Ferse können nach Kapselbandrekonstruktionen am OSG als Verletzungsprophylaxe dienen.
  • Stützende Elemente im Rückfußbereich stabilisieren die Ferse in der richtigen Position und sind in der konservativen Therapie von Plattfußdeformitäten zu empfehlen.
  • Die TRIactive-Einlagenrohlinge für Sportler ermöglichen die Korrektur von Fußfehlstellungen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Kraftverteilungsmuster verschiedener Sportarten.

John Göddertz ist Chefarzt für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Fachklinik 360° in Ratingen und Sportwissenschaftler. Er kennt die Füße von Rheumatikern, Leistungssportlern und Kindern, behandelt Fußfehlstellungen, Unfallfolgen wie auch degenerative Veränderungen. Eine hochwertige Einlagenversorgung ist für ihn ein wichtiger Bestandteil innovativer ­Therapiekonzepte zur Behandlung von Fußbeschwerden.

life: Mit welchen Beschwerden oder Krankheitsbildern kommen die Patienten zu Ihnen?

John Göddertz: Ich bin stark in der Sportmedizin verankert, vor meinem Medizinstudium hatte ich bereits einen Diplomabschluss in Sportwissenschaft gemacht. In der Sportklinik Hellersen in Lüdenscheid war ich wie auch hier in Ratingen Chefarzt der Abteilung Fuß- und Sprunggelenkchirurgie. Deshalb kommen nach wie vor viele Sportler in meine Sprechstunde. Diese klagen häufig über chronische Instabilitäten des oberen Sprunggelenks nach Außenbandverletzungen. Auch Schmerzen im Bereich der Achillessehne gehören zu den typischen Problemen des Sportlers. Die Vorfußchi­rur­gie bildet einen weiteren Schwerpunkt meiner Abteilung. In diesem Bereich stellt die Hallux-valgus-Deformität die häufigste Fehlstellung dar. Die wichtigste Fehlstellung des Rückfußes ist die Plattfußdeformität. Hier stehen gelenkerhaltende minimalinvasive Operationstechniken zur Verfügung. So können häufig Versteifungsoperationen verhindert werden. In der Arthrose-Therapie des oberen Sprunggelenks ist es wichtig, stadienorientiert zu handeln. In Frühstadien bringen arthroskopische Techniken und das Einbringen moderner Knorpelmembranen gute Ergebnisse. Bei hochgradigem Verschleiß ist die Implantation eines Kunstgelenks sinnvoll. Modernste Technologien erlauben präzise Implantationen mit guten mittelfristigen Ergebnissen. So gelingt es häufig, die Beweglichkeit des oberen Sprunggelenks zu erhalten und Anschlussarthrosen zu vermeiden.

Welchen Einfluss hat Ihre sportwissenschaftliche Expertise auf Ihre Arbeit mit Sportlern?

John Göddertz: Sportler, insbesondere Leistungssportler, haben einen hohen Anspruch an die Medizin und können sich lange Ausfallzeiten nicht leisten. Effektive innovative Nachbehandlungskonzepte sind hier sehr wichtig. Hochwertige passgenaue Einlagenversorgungen spielen dabei eine große Rolle.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die geeignete Einlage für einen Patienten aus?

John Göddertz: In einer auf Fuß- und Sprunggelenkchirurgie spezialisierten Abteilung versteht es sich von selbst, dass man keine – wenn ich das so sagen darf – 08/15-Einlagen verschreibt. Insbesondere nach Operationen sind hochwertige Einlagenversorgungen sehr wichtig. Das TRIactive-Einlagenkonzept ist daher ein zentraler Baustein in der postoperativen Versorgung meiner Patienten.

„Das TRIactive-Einlagenkonzept ist ein zentraler Baustein in der postoperativen Versorgung meiner Patienten.“

John Göddertz

Wie gut passen die Bedarfe Ihrer Patienten und die Varianten der TRIactive zusammen?

John Göddertz: Die Belastungen im Fuß sind je nach Aktivität sehr unterschiedlich. Insbesondere bei Sportlern sind die jeweiligen Fehlstellungen, aber auch die spezifischen Kraftverteilungsmuster je nach Sportart zu berücksichtigen. So ist es zum einen wichtig, die Fehlstellung des Fußes durch eine pedobarographische Analyse genau zu beurteilen, und zum anderen ein Einlagenkonzept zur Verfügung zu haben, welches die Fehlstellung korrigiert und gleichzeitig das Kraftverteilungsmuster der jeweiligen Sportart mit berücksichtigt. Für den Alltag verwende ich das Modell ­TRIactive walk. Für Ballsportler steht das Modell TRIactive play und für Läufer die TRIactive-run-Einlage zur Verfügung.

Wann favorisieren Sie eine bettende, wann eine stützende Einlage?

John Göddertz: Wann welche Einlage verwendet wird, hängt von der Deformität ab. Bei flexiblen Fehlstellungen können korrigierende oder stützende Einlagenkonzepte zur Anwendung kommen. Sind die Deformitäten kontrakt, können also manuell nicht in eine orthograde Fußposition gebracht werden, müssen bettende Einlagen verwendet werden.

John Göddertz ist Sportwissenschaftler und Chefarzt für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Fachklinik 360° in Ratingen.

Kann eine Einlage eine Operation ersetzen?

John Göddertz: Die Vermeidung von Operationen hat immer oberste Priorität. Das richtige Einlagenkonzept spielt hier eine große Rolle. So ist die detaillierte Analyse des Fußes durch eine pedobarographische Untersuchung zu empfehlen. Sind die Art der Fehlstellung und das Ausmaß bestimmt, sollte mit einem hochwertigen Einlagenmodell die Deformität passgenau therapiert werden. Dieses Vorgehen ist mit ­TRIactive-Einlagen umsetzbar.

Die Verschreibung ist das eine, wie geht es mit der Produktauswahl im Sanitätshaus weiter?

John Göddertz: Als spezialisierter Fußchirurg habe ich eine genaue Vorstellung von dem zu verwendenden Einlagenkonzept. Der Patient bekommt von mir einen sehr detaillierten Bericht dazu, denn nur das richtige Einlagenmodell – passgenau angefertigt –wird die Beschwerden lindern.

Wie kommt ein Patient nach einer Fuß-OP wortwörtlich wieder auf die Füße?

John Göddertz: Die Einlagenversorgung ist für mich ein wesentliches Element in der postoperativen Nachbehandlung. So kann ich mit speziell angefertigten Einlagen ganz gezielt zum Beispiel versteifte Gelenke stützen oder degenerierte Gelenke entlasten. Hierdurch kann die Rehabilitationszeit meist verkürzt werden und die Patienten erreichen auch nach längeren Ruhigstellungen schneller wieder ihr normales Gangbild.

Welche Schuhe sollen Ihre Patienten tragen?

John Göddertz: Ich empfehle, einen möglichst bequemen Schuh auszuwählen. In den Schuh integrierte Stützelemente empfehle ich nicht. Einlagen können sehr detailliert angefertigt werden. Sie betten oder stützen dann die Schwachstellen des Fußes wesentlich effektiver. Sie benötigen allerdings einen Schuh, in den sie hineinpassen und der eine gute Dämpfung besitzt.

Haben Sie eigene Erfahrung mit Einlagen?

John Göddertz: Ich selbst habe keine Fußprobleme, gehöre allerdings beim Joggen zu den „Überpronierern“. Das bedeutet, dass meine Ferse beim Laufen nach innen knickt. Hier verwende ich einen neu­tralen Laufschuh mit einer Sporteinlage, welche die Ferse innen abstützt und in der richtigen Position hält. Auch ohne Beschwerden können Einlagen durchaus sinnvoll sein und bei fußbelastenden Aktivitäten präventiv wirken.

Die TRIactive-Einlagenrohlinge bestehen aus verschiedenen festen Funktionszonen.

TRIactive: Das Puzzle fürs Wohlbefinden

Die TRIactive-Technologie integriert Materialien unterschiedlicher Shore-Härte in einer Einlage und berücksichtigt verschiedene Belastungsmuster in Alltag und Sport. Die differenzierten Funktionszonen führen den Fuß im Fersenbereich, unterstützen das Fußgewölbe und dämpfen Stöße. Durch diese abgestimmte Bettung werden der Stütz- und Bewegungsapparat geschont, Belastungsbeschwerden gelindert und die Ermüdung der Muskulatur verzögert. Die markanten verzahnten Übergänge schaffen weiche, nicht spürbare Übergänge zwischen den einzelnen Zonen.

Bilder: Bauerfeind, Stefan Durstewitz

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