Bandagen·Gelenkschmerzen

Von Kufen auf Schienen

Teilruptur des medialen Seitenbands

Von Bauerfeind Life Magazin am 03.03.2023

Kurz & knapp Nach einem Schlittenunfall erlitt Olivia Walliser einen isolierten Teilabriss des medialen Seitenbandes Grad II am rechten Kniegelenk. Sie wurde von Dr. med. Anton Sebesta, Gründer der Sportklinik Basel, erfolgreich konservativ mit der GenuTrain S behandelt. Bei einer Grad II-Verletzung ist das Knie beim Valgusstresstest in 30 Grad-Beugung drei bis vier Millimeter aufklappbar, in Streckung hingegen stabil. In der konservativen Therapie hilft eine Bandage oder Orthese mit Führungsschienen. Sie soll seitliche Bewegungen verhindern, die Beugung und Streckung des Kniegelenks aber zulassen. Olivia Walliser ist mit der GenuTrain S „sehr gut zurechtgekommen“. Die Kompressionsbandage mit seitlichen Gelenkschienen habe sie „total stabilisiert“.

Knieverletzungen beim Fußball oder Skifahren sind keine Seltenheit. Im Winter lauert eine weitere Gefahr: Schlittenfahren.

Es geschah so schnell, dass keine Zeit zum Denken blieb.“ Wenn Olivia Walliser von ihrem Schlittenunfall in der Schweiz berichtet, merkt man ihr immer noch die Verwunderung an, wie rasant ein scheinbar harmloses Wintervergnügen in schmerzhafte Realität umschlagen kann. „Wir hatten zu viel Tempo, kamen vom Weg ab und stürzten. Ich fiel auf meine rechte Seite. Sofort spürte ich den stechenden Schmerz im Knie.“ Rasch war die Fahrt auf Kufen vorbei. Dass sie mehr als nur eine Prellung erlitt, realisierte die Studentin augenblicklich. Nach der Erstversorgung im Ort wandte sie sich umgehend an den Orthopäden Dr. med. Anton Sebesta, Gründer der Sportklinik Basel an der Hirslanden Klinik Birshof in Münchenstein.

Drei Schweregrade bei Knie- ­Innenbandverletzungen

„Die Patientin hatte sich einen isolierten Teilriss des Innenbands am rechten Knie, eine sogenannte Grad-II-Verletzung, zugezogen“, erläutert Dr. Sebesta. „Die Ursache war wahrscheinlich ein Valgisationstrauma, das sie beim Sturz vom Schlitten erlitt.“ Knie-Innenbandverletzungen lassen sich in drei Schweregrade einteilen1. Bei Grad I handelt es sich um eine Überdehnung des Innenbands. Der Patient verspürt beim Valgusstresstest einen Schmerz, das Knie ist aber stabil. Grad II bedeutet den Teilriss des Innenbands, wie bei Olivia Walliser. Das Knie ist beim Test in 30-Grad-Beugung drei bis vier Millimeter aufklappbar, in Streckung hingegen stabil. Bei Grad III liegt eine komplette Ruptur des Innenbands vor. Das Knie zeigt sich beim Valgusstresstest sowohl in 30-Grad-Beugung als auch in Streckung aufklappbar und instabil“, so der Orthopäde. 

„Die Bandage muss stabil sein und – ganz wichtig – bequem und alltagstauglich, dann wird sie auch getragen und kann wirken“, sagt Dr. med. Anton Sebesta, Gründer der Sportklinik Basel.

Konservatives Vorgehen indiziert

„Ein Drittel aller Sportverletzungen sind Knieverletzungen“, weiß Dr. Sebesta. Zu den betroffenen Strukturen gehören meist die Menisken sowie die Kreuz- und Seitenbänder. Die Verletzung des medialen Seitenbands (MCL) ist eine der häufigsten Bandverletzungen des Kniegelenks2. Sie entsteht durch ein Valgisationstrauma, oft verbunden mit einer Rotationsbewegung im Gelenk. Die Behandlung des medialen Seitenbands hängt vom Schweregrad der Verletzung und dem Aktivitätsgrad des Patienten ab. Verletzungen der Grade I und II werden in der Regel konservativ behandelt, Grad III kann – abhängig von der sportlichen Aktivität der Person – konservativ oder operativ therapiert werden. Beim konservativen Vorgehen ist entscheidend, dass Bewegungen des Knies nach innen, also die Valgisationen, welche höchstwahrscheinlich auch für das Verletzungsgeschehen bei Olivia Walliser verantwortlich waren, verhindert werden. Diese Einschränkung der Bewegung gelingt mit Hilfe von Bandagen oder Orthesen mit seitlichen Führungsschienen. „Diese Art von orthopädischen Hilfsmitteln haben bei der Therapie von isolierten medialen Seitenbandläsionen eine wichtige Aufgabe“, erklärt Dr. Sebesta: „Sie müssen das Innenband entlasten, das heißt seitliche Bewegungen verhindern, die Beugung und Streckung des Kniegelenks aber zulassen.“ 

GenuTrain S bei leichten bis mittleren Instabilitäten 

In Olivia Wallisers Fall hat sich der Sportorthopäde für die konservative Therapie mit der GenuTrain S Aktivbandage von ­Bauerfeind entschieden. Die Bandage führt durch die seitlichen Gelenkschienen das Knie achsengerecht. Über ihr elastisches Train-Gestrick übt sie bei Bewegung eine heilungsfördernde Wechseldruckmassage aus. Diese aktiviert die gelenkstabilisierende Beinmuskulatur. Sechs Wochen hat die Patientin die Bandage getragen. In dieser Zeit erhielt sie regelmäßig Physiotherapie. Neben koordinativen Übungen sollte so die Beweglichkeit des Gelenks hinsichtlich des Streckdefizits bei Innenbandverletzungen wiederhergestellt werden. Die Trainingseinheiten absolvierte Olivia Walliser mit der GenuTrain S am Knie. 

„Mit der Bandage von Bauerfeind habe ich mich sicher gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass das Knie heilen kann.“

Olivia Walliser 

Kuriose Erfahrung am Ende

„Mit der Bandage bin ich sehr gut zurechtgekommen“, beschreibt Olivia Walliser ihren Alltag mit der GenuTrain S. „Da sie relativ dünn ist, hat sie unter weite Hosen gepasst. Nur zum Duschen habe ich sie ausgezogen. Das An- und Ausziehen klappte problemlos. Die Bandage hat mich total stabilisiert. Am Anfang bekam ich von dem Arzt aus dem ­Skigebiet eine andere Bandage, die keine Stabilisatoren hatte. Mit der konnte ich kaum gehen. Mit der Bandage von ­Bauerfeind habe ich mich sicher gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass das Knie heilen kann.“ Eine kuriose Erfahrung wartete am Ende auf sie: „Bei den Abschlussübungen war das rechte, betroffene Knie sogar stabiler als das linke“, lacht sie. Jetzt fühlt sich die 23-Jährige sicher. „Ich habe keine Angst, das Knie zu belasten. Nur selten spüre ich noch ein kleines Schmerzgefühl. Aber das schränkt mich überhaupt nicht ein. Im Sommer war ich sogar wieder surfen.“ Für Dr. Sebesta kein Zufall: „Die Bandage muss stabil sein und – ganz wichtig – bequem und alltagstauglich, dann wird sie auch getragen und kann wirken. Es war eine sehr erfolgreiche Behandlung mit der ­GenuTrain S. Die Patientin kann ihre sportliche Aktivität wieder ausführen, so, wie ich mir das bei jeder Patientin und jedem Patienten wünsche.“

1 Hughston et al. Classification of knee ligament instabilities. Part I. The medial compartment and cruciate ligaments. In: The Journal of bone and joint surgery. American volume.
   Band 58, Nummer 2, 1976, p. 159–72.
2 Heitmann, M., Preiss, A., Giannakos, A. et al. Akute mediale Seitenbandverletzung am Kniegelenk. Unfallchirurg 116, 497–503 (2013). https://doi.org/10.1007/s00113-013-2371-8

Bilder: Bauerfeind/Remo Neuhaus

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