Kompressionsstrümpfe·Venenbeschwerden

Signifikante Effekte schon nach einer Woche

Studie zu Kompressionstherapie und Lebensqualität

Von Bauerfeind Life Magazin am 21.10.2021

Kurz & knapp Diese Studie zeigt, dass sich durch das starke Einbeziehen von CVI-Patienten in ihre Therapie auch bei bereits langjährigen Kompressionsstrumpfträgern die Lebensqualität signifikant verbessern kann. Für das Messen der Lebensqualität wurde u.a. die Kurzform des spezifischen Freiburger Fragebogens zur Lebensqualität bei Venenerkrankungen (FLQA-VS-10) eingesetzt. Ergebnis der Studie:

  • Die CVI-assoziierten Beinbeschwerden verringerten sich bei kompressionserfahrenen Patienten bereits nach einer Woche.
  • Kompressionstherapie funktioniert nur unter Mitarbeit des aufgeklärten Patienten.

Die Patienten mit zehn Fragen zu ihrer Lebensqualität abholen: Bauerfeind hat den Praxistest gemacht. In einer vierwöchigen Studie wurde der „Einfluss von Kompressionsstrümpfen auf die Lebensqualität und Beinbeschwerden bei Patienten mit chronisch-venöser Insuffizienz (CVI)“ untersucht. Es zeigt sich, dass selbst bei erfahrenen Kompressionsstrumpfträgern die Lebensqualität verbessert werden konnte, indem der Fokus auf die eigene Therapie gelenkt wurde.

„Für die Studie haben wir explizit CVI-Patienten gesucht, die bereits langjährige Kompressionsstrumpfträger sind. Wir wollten prüfen, ob sich die Lebensqualität durch eine hochwertige Versorgung und das starke Einbeziehen der Patienten in die Therapie noch beeinflussen lässt“, erzählt Studienkoordinatorin Dr. Isabell Rüdiger und erforschte dieses Thema damit mit einem prospektiven Studiendesign. Die Antwort darauf fiel positiv aus: Bereits nach der ersten Woche mit der neuen Kompressionsstrumpfversorgung berichteten die Patienten über eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität, die sich im Verlauf der Studienzeit weiter erhöhte.

Speziell für Venenleiden konzipierter Fragebogen 

Dr. Isabell Rüdiger ist wissenschaftliche Studienleiterin und Managerin Medical Affairs bei Bauerfeind.
Dr. Isabell Rüdiger ist wissenschaftliche Studienleiterin und Managerin Medical Affairs bei Bauerfeind.

An der Studie nahmen 16 Frauen und 15 Männer im Durchschnittsalter von 63 Jahren mit CVI-Stadien von C2 bis C4 teil. Nach der Eingangsuntersuchung mit Anamnese, welche durch eine externe Studienärztin durchgeführt wurde, einer Vermessung und ausführlichen Beratung erhielten die Teilnehmer einen Kompressionsstrumpf in ihrer passenden Größe. Für die Studie kam der VenoTrain soft als Oberschenkelstrumpf zum Einsatz, da er für frühe sowie mittlere CVI-Stadien geeignet ist und aufgrund seiner festeren Qualität sowohl von Männern als auch Frauen gut angenommen wird. 

Zur Dokumentation nahmen die Patienten ein Aktivitätstagebuch und einen Fragebogen mit nach Hause. Dabei handelte es sich um die auf zehn Punkte reduzierte Kurzform des „Freiburger Fragebogens zur Lebensqualität bei Venenerkrankungen“ (FLQA-VS-10). „Für diesen Fragebogen hatten wir uns entschieden, weil er international anerkannt, validiert und ganz spezifisch für chronische Venenleiden konzipiert ist“, erklärt Dr. Isabell Rüdiger die Vorteile. „Außerdem ist er kurz und deshalb schnell auszufüllen, das erhöht die Compliance.“ Alle sieben Tage kreuzten die Studienteilnehmer auf dem Bogen an, wie sie ihre krankheitsspezifische und gesundheitsbezogene Lebensqualität einschätzen. Im Aktivitätsbuch wiederum gaben sie wöchentlich die Stärke ihrer CVI-assoziierten Beinbeschwerden an und notierten täglich zum Beispiel, wie lange sie den Strumpf getragen, wie sie sich gefühlt und welche Aktivitäten sie ausgeübt hatten. 

Deutliche Schmerzreduzierung bei allen Teilnehmern

Nach der vierwöchigen Tragezeit wertete das Studienteam die Fragebögen aus und war selbst von den positiven Ergebnissen überrascht. Alle Teilnehmer hatten vom Tragen des Kompressionsstrumpfs profitiert: Eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und verringerte CVI-assoziierte Beinbeschwerden zeigten sich bereits nach einer Woche. Die Ergebnisse verbesserten sich im Laufe der Studienzeit weiter.

Alle abgefragten Parameter, von Schmerz über Spannungsgefühl bis zu Kribbeln und Jucken, hatten sich reduziert. Bei schweren Beinen und geschwollenen Füßen gaben die Teilnehmer sogar eine Verminderung um mehr als 50 Prozent an. Dass Schmerzen in den Beinen bereits nach einwöchigem Tragen des VenoTrain soft abnahmen und sich nach 28 Tagen um 1,6 Punkte auf einer 10er-Skala reduzierten, dürfte dazu geführt haben, dass 93 Prozent der Patienten die Strümpfe ihren Freunden weiterempfehlen würden. Unterm Strich empfanden 86 Prozent der Teilnehmer einige oder viele positive Veränderungen durch das Tragen, fast genauso viele (84 Prozent) waren zufrieden mit dem Anlegen.

Mitarbeit des aufgeklärten Patienten ist wichtig

„Dass die Studienteilnehmer trotz ihrer Erfahrungen mit Kompressionsstrümpfen einen so großen Effekt beobachtet haben, hat uns wirklich erstaunt“, berichtet Dr. Isabell Rüdiger. Die Gründe können vielfältig sein: Möglicherweise war die vorherige Kompressionsversorgung nicht mehr optimal oder es hat an Therapietreue gemangelt.

Die Zusammenfassung ausgewählter Ergebnisse der Studie „Einfluss des VenoTrain soft auf die Lebensqualität und Beinbeschwerden bei CVI-Patienten“ können Sie anfordern über: medical.affairs@bauerfeind.com

Vielleicht hat auch die besondere Situation, in der Compliance gefragt war, zu höherer Achtsamkeit geführt. Durch das tägliche Ausfüllen der Fragebögen wurde der Fokus auf die eigene Therapie gelenkt und selbst kleine Verbesserungen wahrgenommen. Dies könnte sich positiv auf die Adhärenz ausgewirkt haben, die sich auch in einer überdurchschnittlich langen dokumentierten Tragezeit von zwölf Stunden äußert. In jedem Fall zeigt sich, so die wissenschaftliche Studienleiterin, wie wesentlich es für eine erfolgreiche Versorgung ist, dass Patienten die Bedeutung der Kompressionstherapie verstehen, ausführlich aufgeklärt und einbezogen sind. Arzt und Fachhändler tragen hier eine große Verantwortung und können viel zum Gelingen beitragen. Auch wenn in der Praxis der Faktor Zeit immer eine Rolle spielt: „Die bestmögliche Anpassung beim Fachhändler ist zwar enorm wichtig. Aber was der Arzt sagt, hat noch mal einen ganz anderen Stellenwert“, weiß Dr. Isabell Rüdiger. Er sollte dem Patienten gerade zu Beginn einer Therapie ausreichend Zuwendung erweisen und darlegen, wie entscheidend regelmäßiges Tragen ist. Gesamtwirtschaftlich gesehen erfülle der Zeitaufwand seinen Zweck und es lohne sich nicht, am falschen Ende zu sparen. 

Denn die Studie zeigt: Ärztliche Diagnose mit entsprechender Patientenaufklärung, exakte Anpassung mit kompetenter Beratung und kontinuierliche Therapietreue – kommen diese Faktoren zusammen, kann eine Kompressionstherapie die Lebensqualität dauerhaft signifikant verbessern.

Weitere Informationen

Die Zusammenfassung ausgewählter Ergebnisse der Studie „Einfluss des VenoTrain soft auf die Lebensqualität und Beinbeschwerden bei CVI-Patienten“ können Sie anfordern über medical.affairs@bauerfeind.com

Bilder: Bauerfeind

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