Orthesen·Osteoporose
Neue Freiheit in der Osteoporosetherapie
Spinova Osteo
Von Bauerfeind Life Magazin

Spinova Osteo ist nicht die erste wirbelsäulenaufrichtende Orthese, doch sie ist die erste mit viel Freiraum an Brust und Bauch. „Ein extrem sinnvolles Instrument in der multimodalen Osteoporosetherapie“, sagt der Orthopäde Dr. med. Bodo Kretschmann nach dem ersten Jahr seit ihrer Markteinführung.
Wer den Arzt im badischen Müllheim, südlich von Freiburg, aufsucht , kann zwischen zwei Hausnummern in derselben Straße wählen: „Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Durchgangsarzt und Osteologe (DVO)“ heißt es an der Hauptpraxis in der Werderstraße, während wenige Häuser weiter die neu eröffnete Zweigpraxis unter dem Titel „Präventionsmedizin, gerätegestützte Osteoporosetherapie mit dem Galileo und Referenzzentrum für die Therapie mit dem HUBER360“ firmiert. Die Werderstraße in Müllheim ist in Sachen Knochenerkrankungen eine gute Adresse. Fragen zu einer neuen Orthese werden hier kompetent beantwortet. Zum Hilfsmittel hat der Arzt eine klare Meinung: Für ihn ist die Spinova Osteo ein passender Baustein für die multimodale Osteoporosetherapie. In rund fünfzehn Fällen habe er die Orthese bisher verordnet , sagt der Osteologe. Sein zwischenzeitliches Fazit: „Die Spinova Osteo bereichert die Reihe aufrichtender Rückenorthesen mit neuen Möglichkeiten.“
Aufrichten schützt vor Kettenreaktion
Durch die Aufrichtung und Stabilisierung der Wirbelsäule lindert die Orthese osteoporosebedingte Schmerzen. Gleichzeitig korrigiert sie Fehlhaltungen und verbessert den Gang. „Beides entscheidende Eigenschaften, um das Sturzrisiko bei Patientinnen und Patienten (!) zu minimieren“, betont Dr. Kretschmann. Wie wichtig die Aufrichtung der Wirbelsäule ist , schildert er an der sonst eintretenden Kettenreaktion: „Die Kyphosierung aufgrund schleichender Sinterung oder Frakturen der Brustwirbelsäule führt zu einer stark zunehmenden Sturzneigung – im wahrsten Sinne des Wortes“, so der Arzt. „Setzt sich der Prozess fort , kommt es irgendwann tatsächlich zum Sturz nach vorne und dann hauptsächlich zu den typischen Radiusfrakturen.“ Ein Teufelskreis, der sich aber nach den Erfahrungen des Osteologen durch eine aufrichtende Orthese „hervorragend durchbrechen lässt“. Mit dieser Einschätzung liegt der Orthopäde auf Kurs seines Verbands DVO, dem Dachverband Osteologie e. V. aller deutschsprachigen osteologischen Fachgesellschaften. Im Entwurf für die S3-Leitlinien 2017 – S3 steht für die höchste Qualitätsstufe in Evidenz und Empfehlung – heißt es, dass „bei akuten stabilen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen eine konservative Therapie zur Behandlung von Schmerzen und funktionellen Einschränkungen durch die Versorgung mit einer wirbelsäulenaufrichtenden Orthese … erwogen werden kann“.
Sensible Bereiche der Atemhilfsmuskulatur bleiben frei
„Die notwendige Aufrichtung muss durch die Bauart der Orthese abgebildet werden“, fordert Dr. Kretschmann. „Bei der Spinova Osteo ist dies der Fall.“ Erreicht wird das Aufrichten der Wirbelsäule durch den langen Hebel des Aluminiumreklinators, der in einer stabilisierenden Beckenbandage verankert ist. „Und es gibt keine einengenden Gurte“, führt Dr. Kretschmann weiter aus. „Das schätzen die Patienten sehr.“ Tatsächlich ist dies eine ganz besondere Eigenschaft der Anfang 2017 eingeführten Spinova Osteo. Im Markt der aufrichtenden Orthesen ist es eines ihrer Alleinstellungsmerkmale: Bauch und Brust bleiben uneingeschränkt frei. Gerade in diesen sensiblen Bereichen der Atemhilfsmuskulatur werden die Trägerinnen und Träger der Orthese nicht von Gurten eingeschnürt. Vielmehr wird die aufrichtende Kraft von einem an den Flanken verlaufenden, gekreuzten Zuggurtsystem über die Schultern eingeleitet und kann individuell dosiert werden.
Erfolg = Patient kommt mit Orthese zur Kontrolle
Woran misst der Osteologe den Erfolg seiner Kombinationstherapie mit Spinova Osteo? Natürlich spielen bei seiner multimodalen Behandlung Medikation, Physiotherapie und die eingangs erwähnten Multifunktionsgeräte Galileo sowie HUBER360 ihre tragenden Rollen. Aber beim akuten Schmerz kann die Orthese ihre Vorteile ausspielen. „Das Anlegen der Spinova Osteo wird ganz klar über die Schmerzsituation getriggert“, weiß der Arzt. „Je akuter der Schmerz, desto schneller greift der Patient nach der Orthese. Und desto spürbarer ist die Erleichterung.“ Oft zeige sich aber auch ein Mischbild von allgemein degenerativen und osteoporotischen Prozessen. In diesen Fällen sei der „Aha-Effekt“ der Schmerzlinderung dann weniger stark ausgeprägt. Ein eindeutiges Zeichen für den Therapieerfolg der Orthese setzt der Patient – meist unbewusst – damit , wie er zum Kontrolltermin beim Arzt erscheint. „Bei denjenigen, die mit der Orthese kommen, ist klar, die Sache hilft“, so Dr. Kretschmann, „und diejenigen ohne Orthese können mich dann nicht mit der Ausrede ‚Ich wollte Ausziehzeit sparen für die Untersuchung‘ täuschen.“
„Sie gehen ja auf einmal ganz anders!“
Der Arzt selbst sieht sich mit in der Pflicht , etwaige Probleme mit der Compliance auszuräumen. Um zu erreichen, dass der Patient die Orthese konsequent bei notwendigen Anlässen trägt , erklärt Dr. Kretschmann die Funktionsweise und den modernen Komfort von Orthesen. „Neben den Orthopädietechnikern im Sanitätshaus sehe ich es auch als meine Aufgabe an, Patienten den Nutzen von Hilfsmitteln zu vermitteln und das Vorurteil , sie würden einengen und unbequem sein, zu zerstreuen. Da kommt es mir sehr entgegen, wenn wie bei Spinova Osteo keine störenden Gurte und Züge im Weg sind, die Orthese nicht rutscht und nicht aufträgt und auch im Sitzen getragen werden kann.“ Die größte Bestätigung für das Tragen von Orthesen kommt jedoch von komplett fachfremder Seite – vom Nachbarn des Patienten, der diesen zufällig am Fahrstuhl trifft: „Sie gehen ganz anders, was haben Sie gemacht?“ Wer das hört , wird seine neue Mobilität konsequent auf der Treppe fortsetzen. „Denn das ist das Wichtigste überhaupt für die älteren Menschen“, sagt Dr. Kretschmann, „wieder aktiv am Alltag teilzunehmen.“
Bilder: Patrick Seeger
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