Bandagen·Gelenkschmerzen

»Die Blockade muss raus«

Prävention in der Allgemeinmedizin

Von Bauerfeind Life Magazin am 03.03.2023

Kurz & knapp Der Internist Dr. med. Marius Gawlik bietet sportmedizinische Check-Ups an, um seine Patienten auf Freizeitsport vorzubereiten und zu begleiten. Dabei beobachtet der Allgemeinmediziner viele orthopädische Überlastungssymptome, die er auch mit Kompressionsbandagen therapiert. „Mit der GenuTrain verfügt der Patient über einen Partner für das Knie, der ihn langfristig stabilisieren und entlasten kann“, so Dr. Gawlik. „Eine Rückenbandage wie die LumboTrain kann stabilisieren und unterstützen, muss aber geduldig und in der Bewegung getragen werden, um ihre Wirkung zu entfalten.“ „Mit Bewegung und Sport ist fast alles in den Griff zu bekommen. Auch Arthrose und natürlich der Stress“

Der Körper will bewegt werden und wer wirklich etwas machen will, findet bei Dr. med. Marius Gawlik in Neumünster das volle Vorsorgeprogramm, um sicher aktiv zu werden. „Carpe diem“ heißt es in der Praxis des Allgemein- und Sportmediziners, der selbst das beste Beispiel für Bewegung ist und Patienten auf den Weg bringen will, mehr für sich und ihre Gesundheit zu tun. Mit Bandagen hilft er dem Kopf und dem Gelenk, Blockaden zu überwinden.

life: Was bedeutet für Sie Fitness?

Dr. Marius Gawlik: Ich hab’ das mal gegoogelt (lacht). „Sich regelmäßig bewegen, körperlich fit zu sein“, heißt es: Da geht das Problem schon los. Für jeden ist Fitness etwas anderes. Der Marathonläufer hat andere Ziele und Beschwerden als der übergewichtige Büromensch. Fitness hat ganz stark mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers zu tun, seine Signale zu verstehen und darauf richtig einzugehen. Die betrifft das Herz-Kreislauf-System und den Bewegungsapparat. Den wieder ins Laufen zu bringen, ist gerade jetzt die Herausforderung, die nicht zur Überforderung werden darf.

Einfach los, lautet seine Devise. Doch Dr. Marius Gawlik warnt auch vor unüberlegter Überanstrengung. 

Stimmt es, dass es im Frühling mehr Bewegungswillige gibt als im Winter?

Dr. Marius Gawlik: Klar, wenn Wetter und Tage schöner und länger werden, will man raus. Und stellt fest: Das Laufen oder Wandern, das ich mir vorgenommen habe, geht nicht einfach so. Wenn ich länger nichts getan habe und dann zu viel mache, treten zwangsläufig Überlastungssymptome auf: an der Plantarsehne, am Sprunggelenk, am Knie. Ich sehe viele Bandproblematiken, Schienbeinkanten- und Patellaspitzensyndrome und – nicht zu vergessen – Hüft- und Rückenbeschwerden. Dann geht es für mich darum, ganzheitlich zu schauen. Mir Zeit zu nehmen für klinische Untersuchung und Anamnese. Spurensuche im Alltag, um für das richtige Maß an Bewegung zu sensibilisieren und Patienten zu zeigen, was sie anders machen können, und nicht, was sie falsch gemacht haben. Denn zu oft fehlt Bewegung im Alltag und Schmerzen kappen die frische Motivation, genauso wie die Angst vor Verletzungen.

Wie motivieren Sie vorverletzte, verunsicherte Freizeitsportler, sich wieder zu bewegen? 

Dr. Marius Gawlik: Die Angst, erneut etwas kaputt zu machen, ist tatsächlich ein Riesenproblem. Das kriegen sie mit ein, zwei Gesprächen nicht aus den Köpfen. Diese mentale Blockade muss raus. Das braucht Zeit und Aufmerksamkeit. Bandagen können hier sehr gut helfen. Patienten wollen etwas Greifbares, eine Stütze sowohl für den Kopf als auch für das Gelenk, die ihnen hilft, in Bewegung zu kommen. Durch die Kompression und Pelottierung spüren sie schnell eine Schmerzlinderung und haben ein Gefühl von Sicherheit. Bei Knieproblemen verordne ich gern Bandagen wie die GenuTrain zur Stabilisierung. Die Hälfte meiner Kniepatienten benötigt dann oft weniger Schmerzmittel und fühlt sich sicherer. Sie haben in dem Hilfsmittel etwas zum Anfassen und Probieren – einen Partner für das Knie. Mit dieser Rezidivprophylaxe nimmt das Pensum zu und die Aktivität steigt. Bemerkenswert ist: Wenn ich Patienten bitte, ein Schmerz- oder Ernährungstagebuch zu führen, kommt in der Regel nichts zurück. Mit Bandagen erreiche ich jedoch sofort eine Compliance und das sehe ich oft beim nächsten Termin. Ich bitte die Patienten, die Bandage mitzubringen, mit der sie im Sanitätshaus versorgt wurden, und erkenne, sie wird getragen. Wir sprechen dann über die Wirkung, klären eventuelle Fragen und ich kann korrigierende Ratschläge geben. Häufig schauen wir dann auch, ob eine Folgeverordnung notwendig ist, weil der Patient Muskulatur aufgebaut oder abgenommen hat und das Produkt nicht mehr passt. Oder es ist im besten Sinne gebraucht. Bei Train-Bandagen ist das Feedback sehr gut. Die Patienten bleiben gern bei dem, womit sie positive Erfahrungen gemacht haben. Oder wollen dasselbe noch mal für ihr anderes Knie, weil es sich zwischenzeitlich bemerkbar gemacht hat. 

Bietet sich auch für den Rücken in der aktiven Sportsaison eine Bandage an? 

Dr. Marius Gawlik: Fast jeder zweite Patient in meiner Praxis hat Beschwerden im Lumbalbereich oder den Iliosakralgelenken. Dort besteht mit Abstand das häufigste muskuläre Defizit, das ich sehe. Anders als beim Knie, fehlt beim Rücken Patienten oft das Verständnis für Entlastung und das notwendige Trainieren der autochthonen Rückenmuskulatur. Sie meinen, Anlegen allein reicht und müsste sofort wirken. Eine Rückenbandage wie die LumboTrain kann stabilisieren und unterstützen, muss aber auch geduldig und in der Bewegung getragen werden, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Hier muss ich oft mehr erklären und sensibilisieren, dass man trotzdem aktiv sein muss und es Zeit braucht.  

Was ist der Blick eines Internisten auf überforderte Freizeitsportler?

Dr. Marius Gawlik: Natürlich nicht nur auf beginnende orthopädische Probleme und ihre Vorsorge. Hier arbeite ich auch eng mit Sanitätsfachhändlern und Laufanalyse-Anbietern zusammen oder tausche mich auf dem kurzen Dienstweg in meinem Netzwerk mit Orthopäden aus. Ich biete meinen Patienten einen regelmäßigen umfassenden sportmedizinischen Check-up an. Er beinhaltet unter anderem verschiedene EKG-Messungen, Lungenfunktionsprüfung, Ultraschall des Herzens, des Halses und der hirnversorgenden Gefäße sowie Blutbild und weitere Laborparameter. So können zum Beispiel Risikopatienten mit strukturellen Herzproblemen herausgefischt werden und Empfehlungen angepasst werden. Ist alles in Ordnung, können wir in vollem Umfang loslegen und viel tun für Gesundheit und persönliche Fitness.

Die Angst vor Schmerzen kann zum Problem werden. Bandagen sieht Dr. Gawlik hier als Blockadebrecher.

Bewegung ist die beste Medizin, sagt man. Für welche Indikationen gilt das?

Dr. Marius Gawlik: Viele Studien zeigen, dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, egal ob Darm-, Brust- oder andere Krebsarten, bei Bewegung deutlich reduziert ist. Von Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose ganz zu schweigen. Mit Bewegung und Sport ist fast alles in den Griff zu bekommen. Auch Arthrose, indem man die stabilisierende Muskulatur aufbaut und kräftigt. Und natürlich der Stress. Sport erdet, bringt runter, entspannt. Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis, die ich auch beim „Marathon des Sables“, einem Wüstenlauf in der Sahara, gemacht habe: Einfach los für die Auszeit im Kopf und den Fokus auf den Körper. Vorausgesetzt, der Check-up war in Ordnung und Sie haben außer Wasser auch eine Bandage im Gepäck.

Bilder: Pat Scheidemann

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