Fußbeschwerden·Orthesen

Mobilität zurückgewinnen

Peroneusparese und Orthesenversorgung

Von Bauerfeind Life Magazin am 30.10.2023

Kurz & knapp „Dass ich heute noch in Vollzeit berufstätig bin, ist nur möglich, weil ich eine Orthese trage und damit wieder beweglich bin,“ berichtet die 57-jährige Krankenschwester Christiane Fraatz. Ihren Alltag mit Fußheberschwäche hat die Xtern summit mehr Bewegungsfreiheit geschenkt als andere Orthesen bis dahin.

  • Durch ihre Federwirkung intensiviert die Xtern summit die Dorsalextension und unterstützt so beim Heben, Aufsetzen und Abrollen des Fußes. Die Orthese von Turbomed Orthotics wird außen am Schuh befestigt und passt auf Sandalen bis Schnürstiefel. Bauerfeind ist Vertriebspartner im deutschen Markt.
  • Mit der Xtern summit kann sich Christiane Fraatz seitwärts in unebenem Gelände besser und rückwärts überhaupt wieder stabil bewegen. Sie kann in die Hocke gehen und mit dem Konzept der Spiraldynamik physiologisch richtig gehen.
  • Vorherige Versorgungen mit Carbonfederorthesen hatten für sie im Vergleich weniger Seitenstabilität. Die Karbonplatte behinderte sie beim Abrollen des Fußes, das starre Material schädigte häufig ihre Schuhe, sie kämpfte mit Druckstellen und Blasen.

Es ist nie zu spät für eine Orthese. Christiane Fraatz lebt seit fast 35 Jahren mit einer Peroneusparese, 20 Jahre davon war sie unversorgt. Seitdem hat sie verschiedene Fußheberorthesen getragen und aktiv Weiterentwicklungen verfolgt. Mit der Xtern summit von Turbomed Orthotics ist für sie jetzt wieder mehr Bewegungsfreiheit möglich – im Beruf, Alltag und beim Sport – an unterschiedlichstem Schuhwerk.

Lebensqualität … das sagt sich leicht und bleibt doch abstrakt. Bis Christiane Fraatz schildert, was es für sie ausmacht. „Dass ich zu meinem Enkelkind in die Hocke gehen und es hochheben kann. Dass ich rückwärts gehen kann. Dass ich beim Wandern die Landschaft genießen kann und nicht dauernd den Boden auf Unebenheiten abscannen muss.“ Was die 57-Jährige formuliert, sind scheinbar einfache Dinge im Alltag, die für Patienten mit Fußheberschwäche aber meist unüberwindbare Grenzen sind. 

„Mir wären viele Schmerzen erspart geblieben, wenn ich frühzeitig eine Versorgung bekommen hätte.“

Christiane Fraatz

Christiane Fraatz aus Berlin ist Krankenschwester und heute als Ausbildungskoordinatorin in der ambulanten Pflege tätig. Seit bei ihr im Alter von 22 Jahren – „über Nacht“ – eine idiopathische Fußheberschwäche aufgetreten ist, ist sie zu einer wandelnden Studie über das Leben mit dieser chronischen Einschränkung und deren Versorgung geworden. Die Xtern trägt sie seit mehreren Jahren und sie gibt ihr bislang die meiste Stabilität im Stand und in der Bewegung. Durch ihre Federwirkung intensiviert die Orthese von Turbomed die Dorsalextension und unterstützt so beim Heben, Aufsetzen und Abrollen des Fußes. „Ich stürze nicht mehr“, sagt sie. Das war lange anders. Die ersten 20 Jahre blieb Christiane Fraatz gänzlich unversorgt, sie arbeitete weiter in ihrem Beruf, in dem man viel auf den Beinen ist, wurde Mutter, blieb sportlich aktiv … und stürzte oft: „Aber ich war noch jung, wollte mich davon nicht einschränken lassen und sagte mir, dann habe ich halt blaue Flecken.“ Doch bei den blauen Flecken blieb es nicht. Stürze führten zu Überdehnungen der Sprunggelenksbänder und Frakturen. Aus Fehlhaltung und unphysiologischem Gehen entwickelten sich mehr und mehr Spätfolgen: Schädigung der Lendenwirbelsäule mit Facettengelenksarthrose, dauerhafte Fehlstellungen des Hüft- und Iliosakralgelenks, chronische, ins Bein ausstrahlende starke Schmerzen. Durch Zufall stieß sie auf etwas, das ihr vielleicht würde helfen können: Karbonfederorthesen. Sie sprach ihren Arzt darauf an, der ihr fortan Versorgungen mit den dynamischen Fußheberorthesen verordnete. „Solche Orthesen habe ich dann zwölf Jahre lang getragen und ich habe gerne alle Nachteile in Kauf genommen. Mir wären viele Schmerzen erspart geblieben, wenn ich frühzeitig eine Versorgung bekommen hätte.“

Auf der Suche nach mehr ­Bewegungsspielraum

„Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Marken und Modelle von Orthesen getragen, die letztlich alle vergleichbare Schwachpunkte hatten. Sie boten für mich als Patientin zu wenig Seitenstabilität und es war aufgrund der Karbonplatte kaum möglich, den Fuß abzurollen. Das starre Material im Schuh führte häufig dazu, dass der Schuh seitlich innen beschädigt wurde. Außerdem trug die Karbon­orthese dazu bei, dass ich Druckstellen und im Zusammenhang mit ständig verrutschenden Socken regelmäßig Blasen an den Füßen hatte.“  Keine Orthese mehr tragen, war aber keine Option. „Dass ich heute noch in Vollzeit berufstätig bin, ist nur möglich, weil ich eine Orthese trage und damit wieder beweglich bin.“ 

Was ist ihr mit der Xtern summit am Schuh möglich? „Ich kann mich seitwärts in unebenem Gelände besser und rückwärts überhaupt wieder stabil bewegen. Auch kann ich in die Hocke gehen und wieder hochkommen, ich traue mich jetzt auch, meinen Körperschwerpunkt auf das Bein mit der Fußheberschwäche zu verlagern und mit dem Bewegungskonzept der Spiraldynamik physiologisch richtig zu gehen“, berichtet Christiane Fraatz. „Nicht zu vergessen, dass ich endlich wieder Wollsocken tragen kann, weil sie nicht gleich kaputtgehen, und ich muss Schuhe nicht mehr in zwei Größen kaufen, weil die Orthese zu viel Platz braucht.“ Errungenschaften, die sie teilen will durch Aufklärung. Besonders am Herzen liegt ihr die frühe ambulante Versorgung.

Die Auswirkungen eindämmen

„Den meisten alten Menschen ist es wichtig, in ihrer vertrauten Wohnung bleiben zu können. Viele könnten, wenn sie mit einer Orthese versorgt wären, alleine ins Bad, zum Kühlschrank oder zur Wohnungstür gehen, den Vorhang zuziehen oder das Fenster zum Lüften öffnen. Vieles im Alltag hängt an der Bewegungssicherheit.“ Pflegende Angehörige und auch viele behandelnde Haus- und Fachärzte wissen jedoch nicht immer, was es an Hilfsmitteln gibt.

Christiane Fraatz ist ein Beispiel dafür, dass Einschränkungen nicht unüberwindbar sind. Sie konnte viel Mobilität zurückgewinnen – durch das Zutrauen in sich selbst, als die Sicherheit wieder da war. Ihr sportliches Repertoire ist beeindruckend: Wandern, Badminton, Skilanglauf, Schneeschuhwandern, Linedance. Hier leistet die Xtern summit an Turnschuhen, Wander- und Skistiefeln gute Dienste und hat für den Sommer etwas Besonderes geschenkt: „Nach 34 Jahren konnte ich barfuß in Sandalen gehen. Man kann sich dieses Hochgefühl gar nicht vorstellen.“

Die Orthesen Xtern summit und Xtern frontier

Die beiden dynamischen Fußorthesen von Turbomed Orthotics unterstützen funktionell bei Muskelschwächen oder Lähmungen der Fußheber. Sie fördern ein physiologisches Gangbild und helfen, das Sturzrisiko zu minimieren. 

Die leichten Kunststofforthesen haben eine starke Federwirkung und bieten gleichzeitig eine hohe Flexibilität bei Bewegung. Sie werden außen am Schuh mit Hilfe von Clips befestigt. Schuhwechsel sind deshalb besonders einfach und es besteht kein direkter Hautkontakt. 

Die Xtern summit wird dorsal an die Wade angelegt. Die Xtern frontier ermöglicht Patienten mit eingeschränkter Motorik der Hände, die Orthese ohne fremde Hilfe nutzen zu können. Durch ihr magnetisches Verschlusssystem kann sie einfach mit einer Hand von vorne angelegt werden.

Weiterführende Informationen

„Wenn der Schuh passt, passt auch die Orthese“ – François Côté und Stéphane Savard, die Gründer von Turbomed Orthotics, erzählen im Interview über die von ihnen entwickelten Xtern-Orthesen.

Bilder: Andreas Wetzel, Bauerfeind

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