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CoxaTrain und die Biomechanik der Hüfte

Wissenschaftliche Publikation zu Effekten auf das Gangbild bei Arthrosepatienten

Von Bauerfeind Life am 30.04.2025

Ein zentrales Ziel in der konservativen Arthrosetherapie ist die Verbesserung der Gelenkfunktion. Neue Studienergebnisse des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) belegen Einflüsse der flexiblen Orthese CoxaTrain auf die veränderte Biomechanik der Hüfte. Die untersuchten Coxarthrosepatienten zeigten bei einer alltagstypischen Bewegungsaufgabe mit der Orthese eine verbesserte Beweglichkeit: Sie waren im Gehen bei einer 90°-Drehung des Körpers schneller, was auf eine gesteigerte Bewegungssicherheit hindeutet. Bei gleichbleibendem Drehmoment war ihre Rotation im Hüftgelenk mit Orthese geringer, womit sie bei der Bewegung schmerzhafte Endbereiche vermeiden, ohne mehr zu belasten.

Diese biomechanischen Erkenntnisse können im Zusammenhang mit bereits nachgewiesenen klinischen Effekten der CoxaTrain stehen – wie einer signifikanten Schmerzreduktion und mehr funktioneller Kapazität. Die neuen Ergebnisse wurden von Steingrebe et al. im Open-Access-Fachjournal Clinical Biomechanics veröffentlicht.

Ganganalyse mit Fokus auf Step Turn und Spin Turn

Die veröffentlichten Ergebnisse analysieren das Gehen von 90-Grad-Kurven, entweder als Drehung mit einem Schritt (Step Turn) oder als Drehung auf einem Bein (Spin Turn). Der Step Turn ist im Vergleich stabiler, der Spin Turn verlangt mehr Rotation im Hüftgelenk und mehr posturale Stabilität (Gleichgewicht). Beide Kurvenbedingungen sind typische Alltagsbewegungen, die bei Patienten mit leichter bis mittlerer Coxarthrose eine veränderte Kinematik in der Frontal- und Transversalebene aufweisen, wie zum Beispiel eine verringerte Hüftextension. Es wurden Parameter kurz nach dem Anlegen (Kurzzeit-Effekt) und nach sieben Tagen Tragezeit (mittelfristiger Effekt) gemessen.

Mehr Bewegungssicherheit & Effekte auf benachbarte Gelenke

Mit der CoxaTrain zeigten die Arthrosepatienten bei beiden Kurvenbedingungen kurzfristig und mittelfristig eine deutlich erhöhte Eingangsgeschwindigkeit bei der Vorwärtsbewegung des Körperschwerpunkts, was auf mehr Bewegungssicherheit aufgrund eines besseren Stabilitätsempfindens und einer verbesserten Propriozeption hindeuten kann.
Zudem war der Bewegungsumfang der Hüfte in der Transversalebene reduziert – bei gleichbleibendem Gelenkmoment. Die geringere Innen- und Außenrotation ohne erhöhte Belastung des Gelenks verweist auf eine verbesserte Bewegung, die schmerzhafte Endbereiche vermeidet.

Beim Studiendesign wurden auch biomechanische Effekte auf benachbarte Gelenke betrachtet und festgestellt. So war beispielsweise die Fußposition verändert. Der Fußprogressionswinkel mit der CoxaTrain war beim Step Turn weniger in der Innen-, beim Spin Turn weniger in der Außenrotation, was die Hüftstabilität positiv beeinflussen kann. Die Kniebiomechanik blieb beim Step Turn unverändert. Beim Spin Turn zeigten sich leicht erhöhte Kniemomente.

Mehr in der vollständigen Forschungspublikation in Clinical Biomechanics .

Weitere Publikationen der KIT-Studie

Die positiven biomechanischen Effekte der CoxaTrain korrelieren mit klinischen Effekten, die in der KIT-Studie ebenfalls untersucht und von Steingrebe et al. 2022 in Frontiers in Bioengineering and Biotechnology veröffentlicht wurden. Sie belegten signifikant weniger Schmerz in der Nacht, weniger Schmerz beim Gehen sowie mehr funktionelle Kapazität nach sieben Tagen Tragezeit. Es ist möglich, dass sich die Effekte gegenseitig bedingen und ein verbessertes Gangbild sowie gesteigerte Gelenkfunktion auf die schmerzlindernde Wirkung der Orthese zurückzuführen sind.

Lesen Sie mehr zur Interpretation der klinischen Effekte der CoxaTrain im Fachbeitrag “Das Spektrum der konservativen Hüfttherapie ist erweitert” .

Im Interview “Effekte machen nur Sinn, wenn sie helfen” erfahren Sie von Studienleiterin Hannah Steingrebe Details zum Forschungsdesign und zur Zielstellung.

Serviceinformationen

Als Hüftorthese zur Mobilisierung ist die CoxaTrain im Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung unter dem Zehnsteller 23.05.01.0006 geführt. Über die kostenfreie, als Medizinprodukt zugelassene Bauerfeind Therapie-App können sich CoxaTrain-Träger ein weiterführendes Training abgestimmt auf ihre Indikation und ihr Schmerzempfinden einrichten.

Weitere Informationen erhalten Sie über den deutschen Außendienst, den Kundenservice Bandagen und Orthesen oder in der Hilfsmittel-App von Bauerfeind. Ärzte und Fachhändler, die außerhalb von Deutschland ansässig sind, erhalten Informationen über ihren lokalen Bauerfeind-Vertrieb oder den International Customer Service von Bauerfeind.

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