Orthesen

»Passt in den Alltag der Patienten«

ManuLoc im konservativen und postoperativen Einsatz

Von Bauerfeind Life Magazin am 28.10.2020

Kurz & knapp Mit ManuLoc-Handorthesen deckt Dr. med. Björn Matthies aus Lübbenau ein breites Behandlungsspektrum ab. Dabei legt er Wert auf eine stabile Ruhigstellung und schnellstmögliche Hinführung des Patienten zur früheren Mobilität.

  • Die ManuLoc stabilisiert das Handgelenk bei Reizzuständen, nach Verletzungen sowie nach OP’s und ermöglicht durch frei bewegliche Finger mehr Mobilität für eine schnellere Rückkehr in den gewohnten Funktionsumfang.
  • In der ärztlichen Praxis erleichtert die offene Orthese die Kontrolle von Wunden und Heilungsprozessen – unter anderem nach der Gipsabnahme.
  • Patienten schätzen die Orthese wegen ihres geringen Gewichts, weil sie leicht mit einer Hand anzulegen ist und ein zeitweises Abnehmen, beispielsweise für die Körperpflege, ermöglicht.

Mit Handorthesen der ManuLoc-Familie hat Dr. med. Björn Matthies langjährige Erfahrung. Der Facharzt für Chirurgie und Durchgangsarzt im Medizinischen Zentrum in Lübbenau im Spreewald setzt gerne auf sie – sowohl in der konservativen Therapie als auch in der OP-Nachsorge.

Dr. med. Björn Matthies, Facharzt für Chirurgie und Durchgangsarzt im Medizinischen Zentrum in Lübbenau im Spreewald.
Dr. med. Björn Matthies, Facharzt für Chirurgie und Durchgangsarzt im Medizinischen Zentrum in Lübbenau im Spreewald.

life: Welche Erfahrungen haben Sie über die Jahre mit ManuLoc-Orthesen gesammelt?

Dr. Matthies: Die Patienten sind sehr froh und zufrieden damit. Ich wende diese Orthesen gerne relativ breit an, weil ich sehr gute Erfahrungen damit habe. Früher hat man die Hand sechs Wochen ruhiggestellt, dann war sie steif und man fing bei null an. Wenn der Patient eine Orthese trägt, kann er schon viel früher wieder etwas machen. In der Nachbehandlung bin ich durchaus aggressiv …

Wie müssen wir uns das vorstellen?

Dr. Matthies: … das heißt, dass ich relativ früh vom Gips wegwechsle. Viele Patienten fragen ja auch schon nach einer Woche von sich aus, ob sie den Gips nicht loswerden können. Und wenn der Patient eine gute Compliance hat, dann gehe ich möglichst schnell vom Unterarmgips zur Orthese über.

Inwiefern profitieren die Patienten vom frühen Wechsel zur Orthese?

Dr. Matthies: Der Patient bemerkt sofort den Fortschritt in der Behandlung. Der Gips kommt ab, es tut sich also etwas. In die ManuLoc als offene Orthese kann der Patient leicht hineinrutschen, auch wenn die Hand noch ein bisschen geschwollen ist. Die Orthese kann er dann selbst mit einer Hand anlegen und abnehmen, etwa für die Körperpflege. Er kann früher etwas machen, die Finger freier bewegen. Nach meiner Beobachtung kehren die Patienten schneller wieder zurück in ihre alltägliche, normale Funktionalität.

Bei welchen Indikationen verschreiben Sie die ManuLoc-Orthesen?

Dr. Matthies: In der Nachsorge zur Sicherung des OP-Ergebnisses, für die partielle Ruhigstellung bei Frakturen, bei Frakturen ohne OP zur konservativen Behandlung. Auch zur Ruhigstellung bei Entzündungserscheinungen, bei Arthrosen, Arthroskopie im Handgelenk oder bei Verletzungen im Handgelenksbereich, wo man die Finger frei haben möchte. Nach meiner Schätzung kommen von all meinen Patienten 20 Prozent für eine Orthese infrage. Auch 80- oder 90-Jährige bekommen eine Orthese, wenn die Verletzung das zulässt, und diese Patienten sind sehr froh, wenn sie den schweren Gips nicht mehr tragen müssen.

Und in welchen Fällen verzichten Sie darauf?

Dr. Matthies: Wenn in den Entlassungspapieren eine mehrwöchige Ruhigstellung explizit empfohlen wird. Bei komplexen Verletzungen können das vier bis sechs Wochen sein, da gehe ich im Konsens mit dem Operateur vor. Ein Ausschlusskriterium kann auch sein, dass der Patient nicht compliant ist, also zum Beispiel nicht versteht, dass er trotz Orthese aufpassen muss.

Wann genau kommt in Ihrem Therapieplan die Handorthese zum Einsatz?

Dr. Matthies: Bei Patienten mit Entzündungen, mit Arthrosen, die eine konservative normale Ruhigstellung brauchen, empfehle ich die Orthese noch am Tag der Untersuchung. Bei Verletzungen gerne auch gleich, aber da kommt es auf die Art der jeweiligen Verletzung an. Und schließlich bei der operativen Nachsorge schon nach vier, fünf Tagen, wenn die Empfehlung des Operateurs das zulässt. In anderen Fällen, je nach Empfehlung, ist der Zeitpunkt dann meist nach zehn, zwölf Tagen gekommen, wenn das Nahtmaterial entfernt wird.

Gibt es ein Modell aus der ManuLoc-Familie, das Sie bevorzugt verwenden?

Dr. Matthies: Zu 90 Prozent verschreibe ich die ManuLoc. Mir ist es wichtig, dass die Finger beweglich sind, sie müssen aktiv benutzt werden, denn Finger versteifen sehr schnell. Da komme ich mit der ManuLoc sehr gut zurecht. Mit der langen Version, der ManuLoc long, arbeite ich, wenn die Verletzung weiter nach distal geht.

Mit welchem Therapieziel planen Sie die Behandlung?

Dr. Matthies: Frühfunktionell die Behandlung der verletzten Struktur beginnen, den Patienten also möglichst schnell wieder in seine Funktionalität zurückbringen, im privaten wie im beruflichen Bereich. Dazu gehören für mich mehrere Punkte: wenig Ruhigstellung, Vermeidung von Komplikationen wie CRPS (Complex regional pain syndrome) oder Morbus Sudeck, ein weniger belastendes Krankheitsgefühl für den Patienten.

Wie verläuft die Erfolgskontrolle, wenn Sie eine ManuLoc-Orthese verschrieben haben?

Dr. Matthies: Die führe ich ganz regelmäßig bei den geplanten Wiedervorstellungsterminen durch, klinisch nach Befund. Wie präsentiert sich die Hand, geht die Schwellung zurück? Gibt es Funktionseinschränkungen? Wie entwickelt sich der Schmerz auf der visuellen Analogskala? Auch eine Röntgenkontrolle liefert objektive Befunde. Genauso zählt auch die Patientenzufriedenheit: Wie kommt der Patient zurecht, kann er nach und nach wieder mehr machen? Wie schildert er seine Beschwerden, ist er zufrieden, nimmt er Schmerzmittel? Darüber hinaus schaue ich nicht nur die Hand an, sondern beobachte auch: Wie ist der Gesamteindruck, die Mimik, wie kommt der Patient herein? Man sieht da schon viel.

Welche Aspekte sprechen aus Ihrer Sicht für die ManuLoc?

Dr. Matthies: Sie passt in den Alltag der Patienten. Die Orthese ist leicht und es ist gut, dass sie offen ist und man sie weit aufmachen kann. Für meine jüngeren Patienten ist es wichtig, dass sie ihre Hand bald wieder einsetzen können – für ältere Patienten, dass sie nicht zu stark eingeschränkt sind. Aus ärztlicher Sicht ist ein Vorteil, dass man leicht die Wunde kontrollieren kann. Und was die Handhabung angeht: Der Klettverschluss ist ein entscheidendes Detail, auch die Stopper sind wirklich durchdacht. Gerade auch für ältere Patienten ist die Handhabung sehr einfach, da gebe ich zehn von zehn Punkten!

Für weitere Informationen:

zur Handorthese ManuLoc unter
https://www.bauerfeind.de/de/produkte/orthesen/hand/details/product/manuloc
zu weiteren Handorthesen von Bauerfeind unter
https://www.bauerfeind.de/de/produkte/orthesen/hand

Bilder: Thomas Lebie (2), Bauerfeind (2)

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