Kompressionsstrümpfe·Lymph- und Lipödem

Den gesamten Menschen sehen

Lymphödem-Therapie in Österreich

Von Bauerfeind Life Magazin

Kurz & knapp Als einzige Lymphklinik Österreichs bietet die Lymphklinik Wolfsberg sowohl die Akutversorgung von Patienten mit Lymphödemen als auch deren Rehabilitation an.

  • 60 Prozent der Lymphklinik-Patienten leiden an Beinlymphödemen.
  • Bei der Kompressionsversorgung kommt seit Anfang 2020 auch der Kompressionsstumpf VenoTrain curaflow zum Einsatz.
  • Seine spezielle Mikrofaser-Haptik stößt bei den Patienten auf hohe Akzeptanz und trägt wesentlich zum Therapieerfolg bei.

In der Lymphklinik am Landeskrankenhaus Wolfsberg werden hauptsächlich Patienten mit Beinlymphödemen behandelt. Zur erfolgreichen Therapie tragen der ganzheitliche Blick auf den Patienten und die enge Abstimmung mit dem Bandagisten bei. Für die Kompressionsversorgung kommt seit Anfang 2020 der flachgestrickte Kompressionsstrumpf VenoTrain curaflow zum Einsatz, der durch seine angenehme Haptik bei den Patienten auf hohe Akzeptanz stößt.

Bereits seit über 140 Jahren werden am Landeskrankenhaus Wolfsberg Patienten versorgt. So auch in der dort ansässigen Lymphklinik, die sich um die Akutversorgung und Rehabilitation von Erkrankungen des Lymphsystems kümmert.

Als einzige Lymphklinik in Österreich bietet die Lymphklinik Wolfsberg in Kärnten sowohl die Akutversorgung von Patienten mit Lymphödemen als auch deren Rehabilitation an. Diagnostiziert und therapiert werden primäre und sekundäre Lymphödeme sowie Angiodysplasien. Die einzigartige Kombination aus Akutversorgung und Rehabilitation steht für die Philosophie der Lymphklinik: Sie orientiert sich bei der Patientenbehandlung am biopsychosozialen Modell, das die Beziehung zwischen Körper und Geist beschreibt. Krankheit und Gesundheit sind gemäß diesem ganzheitlichen Verständnis keine statischen Zustände, sondern dynamische Vorgänge. „Wer glaubt, nur das Ödem allein behandeln zu können, ist auf dem Holzweg“, macht Prim. Dr. Christian Ure, Abteilungsvorstand der Lymphklinik Wolfsberg, klar. „Der Blick auf den gesamten Menschen und das sorgfältige Abklären der Lebensumstände sind die Voraussetzungen für jeden Therapieerfolg. Der Rehabilitationsprozess, wie er in unserer Klinik angestrebt wird, folgt ebenfalls diesem ganzheitlichen Ansatz.“

Prim. Dr. Christian Ure, Abteilungsvorstand der Lymphklinik im Landeskrankenhaus Wolfsberg in Kärnten.

Zweiphasige Therapie

Jährlich werden in der Lymphklinik Wolfsberg rund 1.000 Patienten rehabilitiert. Der Großteil stammt aus Österreich. Es kommen aber auch Patienten aus angrenzenden Ländern wie Italien, Slowenien und manchmal auch aus fernen Ländern zur stationären Rehabilitation. Mit rund 60 Prozent leiden die meisten Patienten an Beinlymphödemen und werden in der Regel im fortgeschrittenen Stadium 2 sowie im massiven, deformierenden Stadium 3 vorstellig. Bei ersteren ist die Schwellung deutlich verhärtet und das Ödem bildet sich auch nach längeren Ruhezeiten nicht mehr zurück. Bei den Stadium-3-Patienten ist die Schwellung extrem, die Haut ist hart und durch warzenförmige Wucherungen gekennzeichnet. Treten dazu noch typische Komplikationen des Lymphödems auf, wie Rotlauf, oder Komorbiditäten wie Herzinsuffizienz oder schwere Venenerkrankungen, werden die Patienten in der Akutversorgung vorbehandelt. Im Anschluss beginnt die eigentliche lymphologische Rehabilitation in Form der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Ihr Hauptziel ist, das Lymphödem in ein niedrigeres Stadium zurückzuführen – im Idealfall bis zur Ödemfreiheit und zu einem normalisierten Volumen. „Die dreiwöchige Therapie besteht aus zwei Phasen“, erläutert Prim. Dr. Christian Ure. „Phase eins dient der Ödemreduktion und Fibroselockerung und umfasst auch Kompressionsbandagierungen, Entstauungsgymnastik sowie Schulungen und Selbstmanagementhilfen.“ Am Ende dieser ersten Phase verlässt der Patient mit maßgefertigter Kompressionsversorgung die Klinik. „In der anschließenden Phase zwei, der Erhaltungs- und Optimierungsphase, geht es darum, den Therapieerfolg zu stabilisieren und zu konservieren. Gemäß der Philosophie unseres Hauses bilden wir unsere Patienten während ihrer Reha-Aufenthalte praktisch zu ihren eigenen Therapeuten aus“, so Prim. Dr. Christian Ure.

„Wer glaubt, nur das Ödem allein ­behandeln zu können, ist auf dem Holzweg. Der Blick auf den Menschen und seine Lebensumstände ist Voraus­setzung für einen Therapieerfolg.“

Prim. Dr. Christian Ure

Das maierhofer-Team weiß um die Vorteile der funktionellen Details von VenoTrain curaflow bei der Versorgung von Lymphödem-Patienten.

Angenehme Mikrofaser

Bei der Kompressionsversorgung spielen in der Lymphklinik Wolfsberg Kompressionsstrümpfe eine besondere Rolle: „99 Prozent unserer lymphologischen Patienten werden mit maßgefertigter, flachgestrickter Kompressionsware versorgt“, berichtet Prim. Dr. Christian Ure. „Unser Ziel ist es deshalb, über eine möglichst breite Palette von unterschiedlichsten Kompressionsstrümpfen zu verfügen, um mit dem individuell passenden Modell jeden unserer Patienten bestmöglich versorgen zu können – vom jugendlich-sportlichen Typ bis zum älteren, immobilen und übergewichtigen Patienten.“ Seit Anfang 2020 gehört auch der VenoTrain curaflow zum Kompressionsstrumpf-Portfolio. Ein entscheidender Grund dafür liegt in der Materialität: „Die enthaltene Mikrofaser hat einen sehr angenehmen haptischen Effekt. Der Strumpf fühlt sich warm und weich an und löst eine positive Reaktion schon beim ersten Berühren aus. Dieser Effekt des Gefallens und Akzeptierens ist sehr wichtig und entscheidet zusammen mit Passgenauigkeit und Fertigungsqualität über den Therapieerfolg“, urteilt Prim. Dr. Christian Ure.

Sonja Six, Bandagistin bei maierhofer lymphologie, angegliedert an die Lymphklinik Wolfsberg.

Perfekter Einstieg

Dass die Patienten von Anfang an sehr positiv auf den VenoTrain curaflow reagieren, beobachtet auch die Bandagistin Sonja Six von maierhofer lymphologie. Das Sanitätshaus ist direkt der Klinik angegliedert und versorgt hier mit fünf Mitarbeitern zahlreiche Patienten. „Der VenoTrain curaflow weist eine besondere Griffigkeit auf, die praktisch jeder Patient sofort als sehr ansprechend wahrnimmt. Mit diesem Kompressionsstrumpf gelingt der Einstieg zum Patienten weitaus besser als mit anderen Produkten“, bemerkt Sonja Six. „Dazu kommt, dass der Strumpf sehr effizient am Patienten wirkt, Stabilität bietet und perfekt passt. Dies bestätigen uns regelmäßig die vielen positiven Rückmeldungen unserer Patienten.“
Weitere Vorteile liegen für Sonja Six in den funktionellen Details: Der flachgestrickte Kompressionsstrumpf verfügt – als einziger im maierhofer-Sortiment – über extra flache Nähte. VenoTrain curaflow bietet verschiedene Fußspitzenvarianten, die 90-Grad-Ferse, Zehenkappen mit oder ohne Naht. „Sehr hilfreich ist die spezielle Funktionszone am Spann. Sie ist flexibel erweiterbar und kann damit auch die für die Lymphologie typischen Kalibersprünge abfangen, die sonst nur sehr schwer versorgt werden könnten“, erklärt die erfahrene Bandagistin. Genauso positiv bewertet sie auch die Zusammenarbeit mit Bauerfeind in Österreich. „Wir sind immer sehr unter Zeitdruck, da die Patiententermine sehr eng getaktet sind. Hier hat sich Bauerfeind als sicherer Partner erwiesen, auf den wir uns verlassen können.“ Der rege Austausch mit dem Bauerfeind-Außendienst stellt für sie ein großes Plus dar. „Er kommt proaktiv auf uns zu und hilft uns, ohne dass wir extra nachfragen müssen. Und falls doch einmal eine Reklamationsbearbeitung vonnöten ist, verläuft diese sehr unkompliziert und schnell.“

„Unser Ziel ist es, den Patienten so zu animieren und zu motivieren,
dass er sein Produkt selbstständig handhaben kann.“

Sonja Six

Gezielt aufklären

In Kontakt treten die Patienten mit der maierhofer lymphologie in der Regel bereits in der ersten Woche ihres Aufenthalts in der Lymphklinik. Während eines Aufklärungsgesprächs informiert sie das Sanitätshaus, in welchen Schritten die Kompressionsversorgung abläuft und welche Termine sie während ihres stationären Aufenthalts erwarten. Ein zweiter Termin findet etwa eine Woche vor der Entlassung statt. Hier nehmen die Fachleute die Maße und bestellen das Produkt. In der Regel vergehen zwischen Bestellung und Lieferung zwei bis drei Tage und die Versorgung kann pünktlich zum dritten Termin am Tag vor der Entlassung des Patienten erfolgen. An diesem Tag wird der Kompressionsstrumpf abgegeben und der Patient in die für ihn richtige Anziehtechnik unterwiesen. „Unser Ziel ist es dabei, den Patienten so zu animieren und zu motivieren, dass er sein Produkt selbstständig handhaben kann. Das gelingt mit dem VenoTrain curaflow sehr gut.“ Auch der behandelnde Arzt begutachtet und prüft die Kompressionsversorgung. Daraufhin erfolgt am Tag der Entlassung des Patienten bei maierhofer lymphologie das vierte, finale Abschlussgespräch. Hier überprüfen die Bandagisten die Versorgung noch einmal, holen Feedback ein und geben Tipps zum Umgang im Alltag sowie zur Pflege.

Zur Ödemtherapie bietet Bauerfeind mit den VenoTrain-curaflow-Produkten für Arm, Bein und Thorax verschiedene Versorgungen in vielfältiger Ausfüh­rung. So können gezielt Spannungs­schmerzen gelindert, der Abtransport von Flüssigkeit im Gewebe unterstützt sowie weiteren Einlagerungen und Verhärtungen entgegengewirkt werden.

Positive Zwischenbilanz

Auch wenn die erste umfassende Datenevaluation in Wolfsberg noch läuft, lassen sich schon erste Tendenzen erkennen: „Der VenoTrain curaflow ist eine sehr gute Lösung zur Kompressionsversorgung von Beinlymphödemen, die sich schon mehrfach bewährt hat“, schätzt Sonja Six ein. Aus ärztlicher Sicht fällt das Resümee wie folgt aus: „Wir sehen, dass der VenoTrain ­cura­flow dank der enthaltenen Mikrofaser vor allem für aktive Patienten, die also physisch noch sehr agil sind, sehr gut geeignet ist“, urteilt Prim. Dr. Christian Ure abschließend.

Bilder: Landeskrankenhaus Wolfsberg/Bruno Klomfar/Gernot Gleiss, Bauerfeind, maierhofer GmbH/Lina Verdel

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