Bandagen·Kompressionsstrümpfe·Orthesen·Venenbeschwerden
Synergien nutzen
Kompressionstherapie in der Orthopädie
Von Bauerfeind Life Magazin

Verletzte Sportler wieder zurück zu ihrem Sport zu bringen, das ist das Ziel von Dr. med. Lukas Weisskopf. Dazu setzt der Schweizer Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Sportmedizin oft auch auf die Kombination von Bandagen bzw. Orthesen und medizinischen Kompressionsstrümpfen.
Dr. Lukas Weisskopf ist Sportarzt mit Leib und Seele und wurde als solcher auch 2015 von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) zum „Sportarzt des Jahres“ gekürt. Der Mittvierziger arbeitet im Altius Swiss Sportmed Center in Rheinfelden, Schweiz, und war unter anderem Olympiaarzt der Schweizer Mannschaft in Vancouver 2010 und Sotschi 2014. Zudem betreut er verschiedene Einzelsportler. Er kennt das größte Ziel seiner Patienten: nach einer Verletzung schnell wieder in der geliebten Disziplin angreifen zu können. Insbesondere bei seinen Spezialgebieten – Achillessehnenverletzungen und Kreuzbandrekonstruktionen – kombiniert er daher häufig orthopädische und phlebologische Hilfsmittel.
Kompression verkürzt Rehabilitationszeit
„Medizinische Kompressionsstrümpfe bei Knie- oder Achillessehnenoperationen einzusetzen, bringt gleich mehrere Vorteile“, erläutert der Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Sportmedizin. „Schon präoperativ unterstützen sie das Abschwellen. Hämatome und Ödeme werden schneller resorbiert – das beschleunigt auch den Prozess der Wundheilung. Intraoperativ legen wir in der Regel bereits am nicht verletzten Bein einen Kompressionsstrumpf zur Thromboseprophylaxe an. Postoperativ empfehlen wir den Patienten dann, die medizinischen Kompressionsstrümpfe über sechs Wochen zu tragen.“
Die Kompressionsstrümpfe verbesserten den venösen Rückfluss und regten das Lymphsystem an. „Das unterstützt die Wundheilung“, so Dr. Weisskopf. Zudem würde die Propriozeption durch das Kompressionsgestrick und damit auch die Muskelkoordination verbessert. Die Rehabilitationszeit könne sich dadurch verkürzen. Bei seinen Patienten kommt überwiegend ein Kompressionsstrumpf in der Kompressionsklasse (Ccl) 2 zum Einsatz. „Individuell kann postoperativ auch ein Strumpf der Ccl 1 für drei bis vier Tage eingesetzt werden, bis die Wunde getrocknet ist.“
SecuTec Genu kombiniert mit VenoTrain micro
Zur Nachbehandlung einer vorderen Kreuzbandplastik empfiehlt der Schweizer Facharzt beispielsweise in den ersten sechs Wochen nachts eine Knieschiene (z. B. die Stabilorthese GenuLoc zur Ruhigstellung des Kniegelenks) und tagsüber in der Regel die Knieorthese SecuTec Genu. In Kombination mit Schiene und Orthese sollten Oberschenkelstrümpfe in der Ccl 2 getragen werden. Sie dienen nicht nur zur Thromboseprophylaxe, sondern reduzieren durch die Kompression auf das operierte Knie auch die Schwellneigung. „In manchen Fällen kann auch eine Knieorthese mit integrierter Kompressionsbandage, wie die SofTec Genu, eine Alternative sein, mitunter kombinieren wir auch eine GenuTrain mit den Strümpfen“, berichtet Dr. Weisskopf.
Hoher Tragekomfort
Als Kompressionsstrumpf setzt er bei seinen Patienten gerne den VenoTrain micro ein, den er aufgrund der guten Kompressionswirkung in Verbindung mit einem hohen Tragekomfort schätzt. „Die behandelten Sportler wollen einen feuchtigkeitsregulierenden Strumpf, der sie auch bei der Physiotherapie, die sich im Therapieverlauf steigert , nicht so ins Schwitzen geraten lässt.“ Der VenoTrain micro hat einen Mikrofaseranteil von über 50 Prozent und ist daher besonders weich, hautfreundlich und atmungsaktiv.
Mobilisierung und Belastung werden stets nach einem individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmten Behandlungsschema durchgeführt und im Therapieverlauf langsam gesteigert. „Dass sie beispielsweise die ersten drei Monate nicht joggen sollen, schockt die meisten Sportler zwar erst einmal , aber mit unserem Therapie- und Trainingsplan sind sie auch so gut ausgelastet“, sagt der Schweizer mit einem Augenzwinkern. Schon in Woche sieben könne er meist die SecuTec Genu abbauen und durch eine GenuTrain ersetzen. Um das Operationsergebnis längerfristig aufrechterhalten zu können, empfiehlt er weiterhin das Tragen eines Kompressionsstrumpfs im Alltag – vor allem bei langem Sitzen oder Stehen im Berufsleben.
Wadenstrümpfe unterstützen bei Achillessehnenruptur

Auch in seinem zweiten Spezialgebiet , der Behandlung von Achillessehnenverletzungen, kombiniert Dr. Weisskopf gerne. Zu bewährten orthopädischen Hilfsmitteln in den ersten sechs Wochen nach einer Achillessehnennaht und z. B. Umkehrplastik zählen für ihn eine postoperative Gipsschiene für nachts, ein hoher Achillessehnenschuh mit mindestens drei Keilen und, sobald die Wundheilung gesichert ist , eine AchilloTrain Pro für die paraachilläre Kompression. Bis zur Fadenentfernung empfiehlt er Anti-Thrombosestrümpfe, danach VenoTrain-micro-Kompressionsstrümpfe (Ccl 2). Während Dr. Weisskopf bei einer Kreuzbandruptur Schenkelstrümpfe (AG) einsetzt , seien bei einer Achillessehnenruptur Wadenstrümpfe (AD) ausreichend.
Meist könne der Achillessehnenschuh ab Woche sieben in Absprache mit dem Operateur abgebaut werden. „Hier sollte zuerst die Lasche und dann über zwei bis vier Wochen die Keile abgebaut werden“, so Dr. Weisskopf. Dagegen rät er, den VenoTrain micro in Kombination mit der AchilloTrain Pro weiterzutragen. „Die Aktivbandage mit hochreichender Friktionspelotte stellt bis Woche elf sicherlich eine wichtige Stabilisierung dar, dann kommt es auf das individuelle Stabilisierungsbedürfnis an“, weiß der Sportmediziner aus Erfahrung.
„Sowohl orthopädische als auch phlebologische Hilfsmittel haben ihre jeweiligen therapeutischen Stärken. Schön, wenn sich diese durch eine sinnvolle Kombination optimal ergänzen und wir Synergien nutzen können, um die Sportler schneller wieder fit zu bekommen“, resümiert Dr. Weisskopf.
Bilder: Remo Neuhaus (3), Dr. Lukas Weisskopf
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