Kompressionsstrümpfe·Venenbeschwerden

»Der Beratungsaufwand lohnt sich«

Kompressionstherapie bei leichten Venenleiden

Von Bauerfeind Life Magazin am 28.10.2020

Kurz & knapp Aufklärung schafft Akzeptanz, insbesondere auch bei leichten Venenleiden – dieser Ansatz wird von der Orthopädieschuhtechnik Schuh Tasch in Erfurt bei jeder Kompressionsstrumpfversorgung gelebt.

  • Gerade bei Erstversorgungen nimmt sich das Team viel Zeit für die Aufklärung und Beratung, das Vermessen erfolgt berührungslos mit Bodytronic 610.
  • Zusammen mit dem Kunden wird der passende Strumpf im Bauerfeind-Onlineshop ausgesucht – von der Ausführung über Farben bis hin zu Mustern.
  • Bei der Erstabgabe lernt der Kunde, den Strumpf richtig anzulegen und erhält Haut- und Strumpfpflegetipps.

Dass Patienten mit leichten Venenleiden ihre Kompressionsstrümpfe regelmäßig tragen, hängt auch vom Engagement des Fachbetriebs bei der Erstversorgung ab. Dabei zählt das „Gesamtpaket“ – von der Beratung über das Vermessen bis hin zur Strumpfauswahl und -abgabe.

Orthopädieschuhtechnikerin Annemarie Müller leitet die Erfurter Filiale der Orthopädieschuhtechnik Schuh Tasch.
Orthopädieschuhtechnikerin Annemarie Müller
leitet die Erfurter Filiale der Orthopädieschuhtechnik
Schuh Tasch.

Wow, das ist ja eine starke Farbe“, sagt die junge Frau zu Annemarie Müller, Filialleiterin der Orthopädieschuhtechnik Schuh Tasch in Erfurt. Diese hat ihrer Kundin gerade die aktuelle Fashion Color „Cool Mint“ für den Kompressionsstrumpf VenoTrain micro gezeigt. „Solche Reaktionen erleben wir öfters“, erzählt die Orthopädieschuhtechnikerin. „Man glaubt es kaum, dass bei vielen beim Thema Kompressionstherapie immer noch Omas Gummistrumpf im Kopf herum­spukt.“ Die Therapietreue sei dennoch selbst bei Patienten mit leichten Venen­leiden gut bis sehr gut – unter einer Voraussetzung: „Wenn die Aufklärung da ist, ist auch die Akzeptanz da“, so Annemarie Müller. Gerade jüngere Kundinnen und Kunden seien erstaunlich aufgeschlossen für Kompressionsstrümpfe. „Das liegt vielleicht daran, dass viele die Strümpfe schon auf Reisen tragen oder diese aus dem Sport oder durch eine Schwangerschaft kennen.“ Schwieriger sei es eher bei der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren. „Diese Patienten kommen dann oft mit einem Rezept und sagen: ,Ich bin jetzt alt, ich brauche solche Socken‘“, berichtet die Filialleiterin. Indem der Arzt ein Rezept ausstellt und damit die medizinische Notwendigkeit bescheinigt, ist grundsätzlich das Verständnis für die Erkrankung da. Das vierköpfige Team in der Erfurter Filiale erklärt darauf aufbauend den Patienten bei jeder Erstversorgung, wie Kompression wirkt und die Therapie unterstützt. „Für eine gute Adhärenz spielen dann noch die richtige Strumpfauswahl und die genaue Passform eine bedeutende Rolle“, betont Annemarie Müller. Als Orthopädieschuhtechnikerin ist sie es gewohnt, bei der Terminvereinbarung nachzufragen, wann die Beine angeschwollen sind oder nicht. „Orthopädische Maßschuhe vermessen wir nämlich, wenn die Beine am dicksten sind, Kompressionsstrümpfe dagegen, wenn sie am schlankesten sind. Und bei Kunden, die im Schichtdienst arbeiten, bedeutet das nicht automatisch am Morgen“, erklärt sie.

Exaktes, berührungsfreies Vermessen

Bei Schuh Tasch wird der Kunde mit Bodytronic 610 vermessen. „Der Ganzkörperscanner ist mittlerweile in allen drei Geschäftsstellen im Einsatz, also in Mühlhausen, Heiligenstadt und in Erfurt. Das berührungslose, millimetergenaue Vermessen ist gerade in Corona-Zeiten ein echter Vorteil“, so die 30-Jährige. „Bei dieser Gelegenheit schauen wir uns dann auch die Beine ganz genau an. Welcher Strumpf geeignet ist, kommt zum einen auf das Gewebe des Patienten an, zum anderen auf die individuellen Bedürfnisse.“ Ein weiches Gewebe erfordert einen Strumpf, der nicht einschneidet, wie VenoTrain soft. Und auch wenn aufgrund des Berufs oder des Schuhwerks ein eher robusterer Strumpf gefragt ist, bietet sich der VenoTrain soft an. „Trägt die Kundin gern Rock und Pumps, empfehlen wir den VenoTrain micro, wenn es das Bindegewebe erlaubt. Dank seines hohen Mikrofaseranteils ist er nicht nur sehr weich, sondern auch sehr luftig. Ich zeige immer an einem über die Hand gezogenen schwarzen Strumpf, dass man die Haut durchsehen kann, dass die Haut also atmen kann“, sagt Annemarie Müller. Welche Ausführungen, Farben und Designs möglich und individuell geeignet sind, bespricht sie mit den Kunden im Bauerfeind-Onlineshop nach der Messung. „Wir können den Kunden alle Ausführungen am Bildschirm zeigen. Das ist eine große Hilfe für die Beratung“, erwähnt die Filialleiterin. Und dass sie und ihr Team bei der Arbeit selbst Kompressionsstrümpfe tragen, ist ein weiteres Überzeugungsargument. „So sehen die Kunden gleich, wie man die Strümpfe farblich kombinieren kann.“

„An einem über die Hand gezogenen schwarzen VenoTrain micro zeige ich, dass man die Haut durchsehen kann, dass die Haut also atmen kann“, sagt Annemarie Müller.
„An einem über die Hand gezogenen schwarzen VenoTrain micro zeige ich, dass man die Haut durchsehen kann, dass die Haut also atmen kann“, sagt Annemarie Müller.

Kunden, die zunächst ohne Rezept in die Filiale kommen, gibt Annemarie Müller gerne einen Flyer mit den aktuellen Fashion Colors von Bauerfeind mit und weist auf den VenoTrain-micro-Stylisten hin. „Den Online-Konfigurator haben wir auf unserer Website verlinkt. Damit können sich unsere Kunden schon mal durch verschiedene Ausführungen, Muster und Farben klicken und schauen, wie das Produkt am Ende aussieht.“
Apropos Farbe: Die junge Frau vom heutigen Termin hat sich letztendlich doch für eine gedeckte Farbe entschieden. „Damit liegt sie voll im Trend“, sagt Annemarie Müller. Ein großes Farbspektrum sei zwar wichtig, die meisten Kundinnen würden ihre Erstversorgungen jedoch in Standardfarben wählen – am häufigsten in Schwarz, gefolgt von Marine und Creme. „Bei Männern sieht es anders aus. Da muss der Strumpf oft zum Hemd passen. Sie greifen mehr zu Farben und sind auch für weitere Strümpfe im Freiverkauf empfänglich.“

Anlegen, nicht anziehen

Viel Beratungszeit nimmt bei Schuh Tasch schließlich noch einmal die Strumpfabgabe in Anspruch. „Bei einer Erstversorgung lege ich den Strumpf zunächst an und erkläre Tipps und Tricks. Dann ist der Kunde dran und ich schaue zu. Der große Fehler ist meist, dass die Kunden den Strumpf im wahrsten Sinne des Wortes anziehen und nicht anlegen. Das muss gut vermittelt werden“, bemerkt die Orthopädieschuhtechnikerin. Wenn die Partner das Anziehen übernehmen, bittet sie diese zur Anprobe dazu. Durch das An- und Ablegen sieht die Expertin gleich, wie die Haut auf den Kompressionsstrumpf reagiert und weist auf die richtige Hautpflege und entsprechende Produkte hin. Auch Anziehhilfen und Strumpfpflege sind dann ein Thema. „Wir wollen von unserer Seite alles dafür tun, damit die Strümpfe auch wirklich getragen werden. Deshalb investieren wir so viel Zeit in die Erstberatungen, auch wenn das einen großen Aufwand bedeutet“, so die Filialleiterin. „Die hohe Therapietreue und die Zufriedenheit unserer Kunden geben uns recht.“

Bilder: Frank Steinhorst

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