Kompressions-, Antithrombose- oder Stützstrümpfe? Auf den richtigen Druck kommt es an

Stützstrumpf, medizinischer Kompressionsstrumpf oder Antithrombosestrumpf – dass und wie sich diese Strumpfarten unterscheiden, ist nicht jedem bekannt. Dabei sind sie – aus gutem Grund – für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche konzipiert.

„Der medizinische Kompressionsstrumpf (MKS) ist und bleibt die Basismaßnahme bei Erkrankungen des Venen- und Lymphgefäßsystems“, betont Dr. med. Claus Rombach, Facharzt für Chirurgie und Phlebologie mit chirurgischer Praxis in Donaueschingen. Dorthin kommen viele Patienten mit Venenleiden. „Bei ihnen gilt es zu entscheiden, ob ein MKS ausreicht oder ob eine weitergehende Therapie erforderlich ist , eine Venen-OP oder eine -verödung“, erklärt Dr. med. Claus Rombach. „Und auch in der Nachbehandlung kommen bei uns zur Sicherung des Therapieerfolgs wiederum MKS zum Einsatz.“ So rät er seinen Patienten, die Kompressionsstrümpfe nach dem Eingriff eine Woche lang Tag und Nacht zu tragen, danach fünf Wochen lang tagsüber. „Ob ein Patient darüber hinaus vom MKS profitiert , ergibt die Nachuntersuchung. Für mich stellt die Kompressionsstrumpfbehandlung postoperativ auch eine sinnvolle Unterstützung zur physikalischen Thromboseprophylaxe dar.“
Standardisierter Druckverlauf
Bei MKS nimmt der Druck von der Knöchelregion in Richtung Herz, also von distal nach proximal , konstant ab. Durch diesen Druckverlauf wird unterstützt , dass das Blut nach oben Richtung Herz geleitet wird. Der Druck im Knöchelbereich ist ausschlaggebend für die Einteilung in die vier Kompressionsklassen (Ccl). Welche Ccl infrage kommt , hängt von der Indikation und der individuellen Situation des Patienten ab. Das Herstellungsverfahren für MKS wird nach der deutschen RAL-Gütesicherung GZ387 geprüft , die Strümpfe sind zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnungsfähig – auch in Ccl 1!
Antithrombosestrumpf für bettlägerige Patienten

Im Gegensatz zum MKS ist der medizinische Thromboseprophylaxestrumpf (MTPS), meist Antithrombosestrumpf genannt , deutlich weniger standardisiert. Seine Kompression liegt unter der Ccl 1. „Daher empfiehlt er sich auch nicht bei Personen, die bereits Venenleiden haben, da hier ein höherer therapeutischer Druck erforderlich ist. Er hat jedoch seine Berechtigung bei bettlägerigen und frisch operierten Patienten, da er einen der Thromboseprophylaxe förderlichen Ruhedruck aufbaut“, so Dr. Rombach. „Für mobile Patienten kommen Antithrombosestrümpfe aufgrund ihres geringen Arbeitsdrucks nicht infrage.“ MTPS sind ausschließlich in Seriengrößen – meist als Schenkelstrümpfe – und aus Erkennungsgründen nur in Weiß erhältlich. Sie zählen zum Krankenhausbedarf und sind nicht verordnungsfähig.
Stützstrümpfe – nur für Venengesunde
Deutlich von MKS abzugrenzen sind Stützstrümpfe, wie Dr. Rombach betont. „Diese empfehle ich Patienten, die ich untersucht habe und bei denen keine Venenschwäche vorliegt , die aber im Rahmen anderer Veränderungen eine Schwellneigung haben.“ Auch bei längeren Reisen könne ein solcher Strumpf sinnvoll sein, um schweren, müden Beinen und einer Reisethrombose vorzubeugen. Stützstrümpfe bewirken eine geringere Kompression als MKS der Ccl 1, verfügen über keinen definierten Druckverlauf und werden, wie auch die Antithrombosestrümpfe, nicht nach RAL GZ387 geprüft. Da es sich um eine reine Prophylaxemaßnahme handelt , sind Stützstrümpfe nicht erstattungsfähig. „Ganz elementar ist es, den Patienten klarzumachen, dass Stützstrümpfe bei bereits bestehenden Venenerkrankungen keinesfalls geeignet sind“, macht der Facharzt für Chirurgie und Phlebologie deutlich.
Patientenorientierte Verordnung
„Als Arzt muss ich stets abklären, welche genaue Indikation vorliegt. Ist es ein rein venöses Geschehen? Dann profitiert der Patient überwiegend von einem MKS in Kompressionsklasse 2“, so Dr. Rombach. Ein Großteil seines Klientels sind Patienten mit Wundheilungsstörungen. Diese rühren zwar oft von venösen, mitunter aber auch von arteriellen Erkrankungen her. „Sobald es die Wundsituation erlaubt und falls die periphere arterielle Verschlusskrankheit nicht zu hochgradig ist , setzen wir einen Kompressionsstrumpf der Ccl 1 ein.“ Gerade bei Patienten mit chronischen Wunden, die nach dem Wundverschluss konsequent Kompressionsstrümpfe tragen, könnten Rezidive, wenn auch nicht immer vermieden, doch oft zeitlich hinausgeschoben werden. Und auch auf so manche Venen-OP habe er dank einer konsequenten Kompressionsstrumpftherapie schon verzichten können. Wichtig sei auch, mit dem Patienten abzusprechen, welche Strumpflänge möglich ist: „Wenn jemand partout keinen Oberschenkelstrumpf tragen will , obwohl es sinnvoll wäre, gehe ich lieber einen Kompromiss ein und begnüge mich mit einem Kniestrumpf.“ Neben dem korrekten Anmessen im Sanitätshaus seien auch das Handling und der Tragekomfort der Strümpfe entscheidend für die Compliance. „Viele meiner Patienten erhalten im Fachhandel den VenoTrain soft. Da habe ich vom Material und vom Tragekomfort her ein gutes Gefühl. Er ist für die meisten Patienten auch sehr angenehm anzuziehen. Das A und O bei der Kompressionstherapie ist und bleibt eben die Compliance.“
VenoTrain soft

Dank des bewährten Größensystems Perfect-Fit sichert der Unisex-Kompressionsstrumpf VenoTrain soft die bestmögliche Passgenauigkeit bei Serienversorgungen für die Klassen Ccl 1 und 2. Er steht in vier Seriengrößen in den Farben „Natur“, „Caramel“, „Schwarz“ sowie neu in „Espresso“ und „Marine“ zur Verfügung. Der weiche und dennoch robuste Strumpf ist auch als Einzelstrumpf erhältlich und wegen der zahlreichen Sonderausführungen vielfältig einsetzbar. Im Maßsortiment bietet der VenoTrain soft beispielsweise auch Herren- und Einbein-Strumpfhosen sowie Strumpfhosen mit komprimierendem Leibteil – in „Natur“ sogar mit Expressfertigungsservice. Bei Bestellung bis 10 Uhr wird der Strumpf noch am gleichen Tag gefertigt und versandt.
Bilder: privat , Bauerfeind
Kurz & knapp
Stützstrumpf, medizinischer Kompressionsstrumpf und Antithrombosestrumpf sind für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche konzipiert, erläutert Dr. med. Claus Rombach.
- Basismaßnahme bei Erkrankungen des Venen- und Lymphgefäßsystems ist der medizinische Kompressionsstrumpf.
- Der Antithrombosestrumpf baut bei bettlägerigen und frisch operierten Patienten einen der Thromboseprophylaxe förderlichen Ruhedruck auf.
- Stützstrümpfe können schweren, müden Beinen und einer Reisethrombose vorbeugen.
Schlagworte
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