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Für Patienten mit aktivem Fokus

Der Arzt als Testpatient: Was kann die neue SecuTec Genu Flex?

Von Bauerfeind Life am 11.10.2024

Kurz & Knapp Nach einem Skiunfall testete Dr. Jochen Staubach, Orthopäde aus Freiberg in Sachsen, die neue SecuTec Genu Flex. Sie stabilisierte sein Knie und unterstützte ihn im Aufbautraining, sodass der passionierte Läufer zehn Wochen später an einem Marathon teilnehmen konnte. Seit seinem Selbstversuch sieht er die Orthese besonders geeignet für sportlich ambitionierte Patienten, weil sie durch die flexiblen Module am Ober- und Unterschenkel damit angenehmer in Bewegung bleiben können. Das bestätigt auch der American Footballer Ralf Boeck von den Freiberg Phantoms. Dr. Staubach verordnete ihm nach einer vorderen Kreuzbandruptur die SecuTec Genu Flex. Zwei Monate später konnte er damit wieder ein Spiel bestreiten – und gewinnen.

Nach einer Knieverletzung im Skiurlaub trainierte der Orthopäde Dr. Jochen Staubach im Selbstversuch mit der SecuTec Genu Flex und lief zehn Wochen später den Wien-Marathon – eine Stunde über seiner üblichen Zeit. 14 Tage danach kam ein American Footballer mit Kreuzbandriss in seine Freiberger Praxis und wollte so bald wie möglich wieder spielen. Warum die Orthese für ihn besonders bei sportlich ambitionierten Patienten gut geeignet ist, erzählt uns der Arzt aus Freiberg im Interview.

Sie haben sich im Februar beim Skifahren am Knie verletzt. Was war passiert?

Dr. Staubach: Es war unser zweiter Tag auf der Piste. Meine Tochter machte vor mir plötzlich eine Vollbremsung, ich wich aus, alles war vereist und mein Sturzflug über den Schnee wurde vom Schuh eines 120-Kilo-Manns gestoppt. Mein rechter Fuß blieb stehen und das rechte Knie bekam die „Energie“ ab. Knöchern schien alles in Ordnung zu sein, was später eine Röntgenaufnahme auch bestätigte. Ich konnte aufrecht stehen und das Knie halbwegs beugen und strecken. Aber ich hatte diffuse Schmerzen, das Knie war geschwollen und ich war instabil, was am Ehesten auf eine Bandverletzung hindeutete. Da ging die Kaskade in meinem Kopf los, ich wollte im April am Wien-Marathon teilnehmen und im Oktober stand Chicago an. Absagen war keine Option, für Chicago hatten meine Frau und ich lange auf unsere Startplätze gewartet.

Dr. med. Jochen Staubach ist selbstständiger Orthopäde in einer Gemeinschaftspraxis in Freiberg (Sachsen). In seiner Freizeit ist der 47-Jährige passionierter Marathonläufer.

Vom Arzt zum Patient – wie sah Ihre Therapie aus?

Dr. Staubach: Mein Problem war die Instabilität, ich konnte keine Treppen steigen und das Knie nicht belasten.Der Erguss war zum Glück nach wenigen Tagen weg und die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Ich entschied mich für die konservative Therapie. So wie ich es meinen Patienten mit Bandverletzungen meines Alters auch empfehlen würde, wenn ich sehe, sie können das ausreichend auftrainieren. Eine Woche nach dem Unfall passte mir ein Orthopädietechniker die SecuTec Genu Flex an. Ich konnte damit sofort fast normal gehen und war stabil. In meiner orthopädischen Praxis bin ich fast den ganzen Tag auf den Beinen, mit der Orthese war das ohne weiteres möglich. Sie ist schön leicht, passt unter die Hose, sodass es niemand bemerkt hat. Druckstellen gab es auch nicht und das Knie war am Ende des Tages nie dick. Ich habe sie also morgens angelegt, abends abgelegt und zwei Wochen nach meiner Verletzung wieder mit dem Marathon-Training begonnen und es entsprechend umgestellt.

„Ich habe die Orthese morgens angelegt, abends abgelegt und zwei Wochen nach Verletzung wieder mit dem Training begonnen.“

Dr. Jochen Staubach

Wie haben Sie für Wien Ihr Knie wieder fit gemacht?

Dr. Staubach: Für den nahen Starttermin Anfang April habe ich die wöchentlichen Trainingseinheiten beibehalten, aber bin auf straffes Gehen gewechselt. Nach circa vier Wochen habe ich den Laufanteil Stück für Stück gesteigert, bis ich eine Halbmarathondistanz laufen konnte. Das alles unter der Voraussetzung ich bin frei von Schmerzen, das Knie schwillt nicht an und immer nur mit Orthese. Termine für Physiotherapie ergaben sich nicht sofort, ich habe für kräftigende Knieübungen daher eine App genutzt, eine DiGA*, die ich auch meinen Patienten verordne, die sich auf ein Ziel fokussieren und aktiv ihre Rehabilitation beschleunigen wollen. Mein aktiver Fokus war der Marathon. Den habe ich mit der SecuTec Genu Flex in einer Zeit von 4:47 Stunden geschafft, normalerweise laufe ich unter vier Stunden, aber ich war happy und hatte am Ende nur Blasen unter den Füßen.

* Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können in Deutschland nach Bewertung durch das Bundesinstitut für Arznei und Medizinprodukte (BfArM) auf Rezept verordnet werden, Kosten werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Und jetzt?

Dr. Staubach:  Seit dem Wien-Marathon brauche ich die Orthese nicht mehr und trainiere für Chicago ohne externe Stabilisierung. Davor hatte ich circa acht Wochen nach Verletzung begonnen, sie auf Arbeit halbtags und zuletzt nur noch während meiner Laufeinheiten zur Sicherheit zu tragen.

„Mein großes Ziel ist es, die sechs World Marathon Majors vollzumachen.“

Dr. Jochen Staubach

Nach Ihrer Selbsterfahrung haben Sie die SecuTec Genu Flex dem American-Football-Spieler Ralf Boeck von den Freiberg Phantoms verordnet. Wie kam es dazu?

Dr. Staubach: Ich betreue den Verein seit zwei Jahren. Ralf Boeck kam nach einem Trainingsunfall mit dickem Knie zu uns und konnte kaum noch laufen. Er hatte sich auf dem Spielfeld das vordere Kreuzband gerissen. Ich musste sein Knie mehrmals punktieren und habe ihm gleich die SecuTec Genu Flex verordnet. Nach anderthalb Wochen war er schon fast schmerzfrei und fragte, wann er wieder seiner Arbeit als Programmierer nachgehen kann. Sein Ehrgeiz war, zwei Monate nach dem Unfall an einem Spiel teilzunehmen, also haben wir gemeinsam mit den Physiotherapeuten einen Trainingsplan erstellt und ich habe zusätzlich eine DiGA verordnet. Ohne seinen starken Willen und seine Therapietreue hätte Ralf Boeck nie so schnelle Fortschritte gemacht, ein echter Vorzeigepatient.

Ralf Boeck, hauptberuflich CNC-Programmierer in einer Gießerei, ist American Footballer bei den Freiberg Phantoms. Nach einer ACL-Ruptur verordnete ihm Dr. Jochen Staubach die SecuTec Genu Flex.

Sie konnten ihm die Freigabe zum Spiel erteilen?

Dr. Staubach: Es war eine gemeinsame Entscheidung. Herr Boeck kam vom Kraftaufbau gut voran, war mit der flexiblen Orthese stabil, konnte gut damit rennen und hat schon nach wenigen Wochen am Training teilgenommen. Es sprach also nichts gegen das Spiel mit Hartrahmenorthese. Das ist von der German Football League (GFL) bei gewissen Positionen erlaubt. Ohne meinen Selbstversuch, seine Disziplin und die Freigabe des Verbands hätten wir das aber nicht gemacht. Voraussetzung der GFL war übrigens, dass die Orthese durch Kleidung verdeckt ist.

Sicher betreuen Sie nicht nur Profisportler. Wer kommt in Ihre Praxis und wann sind Hilfsmittel eine Option in der Knietherapie?

Dr. Staubach: Der Großteil meiner Kniepatienten leidet an degenerativen Veränderungen, also Arthrose in allen Ausprägungen. Dabei versuche ich immer, so lange wie möglich konservativ zu therapieren. Der Gelenkersatz sollte an letzter Stelle stehen. Bei meinen älteren Patienten reicht häufig Kompression mit textilen Bandagen für mehr Bewegung. Vorausgesetzt sie haben noch eine gute muskuläre Basis und wollen aktiv sein. Jüngeren Patienten empfehle ich auch entlastende Hartrahmenorthesen zum Verändern der Beinachse als Schutz vor Schonhaltungen. Patienten mit akutem Knie-Trauma lasse ich gern sofort mit einer stabilisierenden Orthese versorgen bis die Diagnostik beendet ist, um sie „am Laufen“ zu halten.

Für wen ist die SecuTec Genu Flex gut geeignet?

Dr. Staubach: Für mich macht diese Orthese Sinn bei sportlich ambitionierten Patienten, weil sie damit angenehmer in Bewegung bleiben können. Sie ist durch ihre flexiblen Module nicht so starr am Ober- und Unterschenkel und kann in ihrer Passform angepasst werden. Perspektivisch kann ich die Patienten so bis zum Ende der Therapie stabilisieren und es braucht nur ein Hilfsmittel in der Versorgung, bis sie ihren aktiven Fokus wieder voll umsetzen können.

Und Ihr Fokus, wie sehen Ihre sportlichen Pläne für die Zukunft aus?

Dr. Staubach: Mein großes Ziel ist es, die sechs World Marathon Majors vollzumachen. Nach Berlin, New York, London und Chicago fehlen mir noch Boston und Tokyo.

Dazu wünschen wir viel Erfolg!

Dr. Staubachs Patient Ralf Boeck, Defense End bei den Freiberg Phantoms, hatte einen aktiven Fokus. Er wollte nach seiner Kreuzbandverletzung so schnell wie möglich wieder für sein Team spielen. Erfahren Sie, was ihn motivierte und wie er zwei Monate später wieder auf dem Feld stehen konnte.

„Mein schönstes Geburtstagsgeschenk war die Freigabe zum Spiel“

Sie haben sich im Training das vordere Kreuzband gerissen – wie kam es dazu?

Ralf Boeck: Beim Versuch, einen Gegner im Lauf zu stoppen, ist mein Fuß im Rasen steckengeblieben, und ich habe mir mein Knie verdreht. Nach dem ersten Schmerz wurde die Bewegungseinschränkung von Minute zu Minute schlimmer und es ist angeschwollen. Drei Tage später war ich in der Praxis bei Dr. Staubach, unserem Mannschaftsarzt, der mich noch vor der MRT mit einem Rezept für eine stabilisierende Knieorthese ins Sanitätshaus geschickt hat. Die SecuTec Genu Flex wurde dort gleich direkt an mich angepasst.

Wie sah Ihre Therapie aus, und wie haben Sie sich motiviert?

Ralf Boeck: Ich wollte unbedingt acht Wochen später unser nächstes Spiel mitmachen. Wir haben wenige Spiele pro Saison und kaum Ersatz. Also habe ich eine Woche nach dem Unfall mit täglichen Bewegungsübungen angefangen. Immer eine halbe Stunde. Erst mit Hilfe einer App, die mir Dr. Staubach verordnet hat, dann kam Physiotherapie dazu. Ich bin langsam wieder ins Training eingestiegen und hab schnell Fortschritte machen können. Die Orthese hat mir die ganze Zeit über 100-prozentige Stabilität und Sicherheit gegeben. Ich habe sie anfangs den ganzen Tag getragen, zum Teil auch nachts zum Schutz beim Drehen. Einen Tag vor meinem 40. Geburtstag habe ich die Freigabe von Dr. Staubach erhalten – das war mein schönstes Geburtstagsgeschenk!

Drei Monate sind seit der Ruptur vergangen. Wie geht es Ihnen jetzt?

Ralf Boeck: Ich mache weiter Reha-Übungen, weil ich das Knie noch nicht komplett einbeugen kann, und es wird von Woche zu Woche besser. Ich bin noch ein bisschen vorsichtig bei Sidesteps und beim Tacklen, aber ich fühle mich wohl und kann es im Spiel kontrollieren. Beim Sport trage ich die SecuTec Genu Flex immer noch, auch im Urlaub beim Klettern. Sie arbeitet echt mit und passt sich an, wenn ich meine Muskeln anspanne und mich bewege. Ich habe sie sogar schon einem verletzten Mitspieler weiterempfohlen, der mit seiner starren Orthese nicht so glücklich war.

Wie ging Ihr erstes Spiel nach der Verletzung aus?

Ralf Boeck: Wir haben gewonnen und waren weiter ungeschlagen. Das wollen wir bleiben.

SecuTec Genu Flex in der Knietherapie
Die SecuTec Genu Flex stabilisiert das Kniegelenk nach dem Vier-Punkt-Prinzip. Ihr leichter Kunststoffrahmen besteht aus einzigartigen beweglichen Flex-Modulen, die sich an Ober- und Unterschenkel anpassen. Mehr erfahren

Bilder: Bauerfeind AG, Thomas Lebie

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