Kurz & Knapp Die Gelenkkinematik kann schon frühzeitig wichtige Hinweise auf eine sich entwickelnde Coxarthrose (HOA) geben und beschreiben. Hierdurch kann wertvolle Zeit für eine frühe therapeutische Intervention gewonnen werden. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat die Bewegungswissenschaftlerin und Studienleiterin Hannah Steingrebe in einer Meta-Analyse 35 HOA-Studien ausgewertet.
- Die Reduktion der maximalen Hüftextension und dadurch eine Verringerung des Bewegungsradius in der Sagittalebene ist ein signifikanter Hinweis auf eine Coxarthrose.
- Bereits bei milder bis moderater Arthrose ist die Reduktion des Gesamtbewegungsumfangs erkennbar. Bei schwergradiger Arthrose ist hingegen die Reduktion der Maximalextension stark ausgeprägt.
- Eine frühzeitige therapeutische Intervention ist wichtig, um schmerzbedingte Schonhaltungen, die Abschwächung notwendiger Muskulatur sowie die Überlastung von passiven Strukturen und anderen Gelenken zu vermeiden.
- Eine Betrachtung nicht nur des Hüftgelenks selbst, sondern auch von Knie- und Sprunggelenk sowie Becken kann Therapiemaßnahmen ermöglichen, die individuell auf die spezifischen Veränderungen des Gangbilds eingehen.
- Es wäre wünschenswert, dass bei Coxarthrose sowohl eine radiologische Einstufung als auch eine funktionelle Einstufung des Schweregrades auf Basis von standardisierten Fragebögen oder funktionellen Tests erfolgen.