Kurz & knapp Michael Kriwat ist erfahrener Bewegungsanalytiker. In seinem Kieler Unternehmen spürt er seit mehr als 30 Jahren dysfunktionale Ketten auf, versorgt individuell mit Kompressionsbandagen und Einlagen, bietet individuelle Trainings und Bike-Fittings an.
Bandagen·Gelenkschmerzen
Gemeinsam in Bewegung
Freizeitsport im Sanitätsfachhandel
Von Bauerfeind Life Magazin am 03.03.2023

1987 wunderte man sich noch über ein Laufband im Geschäft des Orthopädieschuhmachers Michael Kriwat. Heute kommen zu den Funktionsanalysen und Vorträgen des Kieler Experten Kunden aus ganz Norddeutschland. Als Versorger sieht er sich als einen Anlaufpunkt neben Ärzten, Therapeuten und Trainern, um den Drang nach Bewegung zu fördern.
Bewegung ist herausfordernd und ansteckend. Für Michael Kriwat hat jeder Mensch eine „Idee“, die ihn wortwörtlich laufen lässt. Damit orthopädische Probleme diese Idee nicht aufhalten, braucht es Ansprechpartner für Gesundheit und Bewegung, die auch im Sanitätsfachhandel zu finden sind. Sein wichtigster Rat an seine Freizeitsportler-Klientel? Nicht zu schnell zu viel wollen. „Wenn der Kopf bereit ist, heißt das noch lange nicht, dass auch der Körper bereit ist.“ Vor Überschätzung aus Enthusiasmus warnt er beständig nach jeder Bewegungspause, ob kurz oder lang, und besonders oft im Frühling, wenn viele Untrainierte mit gutem Vorsatz durchstarten wollen. „Corona hat auch hier massive Veränderungen gezeigt. Plötzlich waren Schienbeinkantenreizungen wieder da. Gelegenheitsjogger liefen gleich sechs Mal pro Woche“, berichtet der Bewegungsexperte kopfschüttelnd. „Der Schmerz kommt zuerst an der Innenseite des Unterschenkels. Wird weiter trainiert, treten die Schmerzen auch in Ruhe auf.“ Ähnliches beobachtet er bei länger verletzten Hobbyfußballern: „Sie haben ihre Form von früher im Kopf und erleben nach dem ersten Ausfallschritt gleich eine Zerrung.“

Erst fit sein, dann laufen
Der Geschäftsführer des Fuß- und Gesundheitsspezialisten Kriwat mit Hauptsitz in Kiel hat sich mit seinem Team aus Orthopädietechnikern, Orthopädieschuhtechnikern und Sportwissenschaftlern leidenschaftlich der Idee von Bewegung in all ihren Facetten verschrieben. Laufen, Wandern und zunehmend Radfahren sind die Passion seiner Kunden. „Bei Kriwat Sport arbeiten wir für diejenigen, die ihre Leistung verbessern oder mit dem Sport überhaupt erst beginnen wollen. Und für die große Gruppe derjenigen, die ihren Sport nach Verletzungsunterbrechungen wieder aufnehmen oder bei Überlastungssymptomen anpassen möchten.“ Prävention ist eher ein Thema des Profisports. 90 Prozent der Freizeitsport-Kunden kommen schon verletzt oder mit Symptomen. Neben Funktionsanalysen gehört vor allem Aufklärung zur täglichen Arbeit. „Früher hieß es, laufen macht fit“, weiß der Experte, „heute muss man fit sein, um zu laufen.“ Und dafür müsste man allen Läufern gleich prüfend ans Gesäß fassen, meint er lachend. „Denn beim sogenannten Over-Crossing spielen ein untrainierter Musculus Gluteus minimus, medius und maximus die zentrale Rolle. Die Füße setzen voreinander und nicht hüftbreit auf. Es entstehen, wie immer bei dysfunktionalen Ketten, Kompensationsbewegungen. Das Sprunggelenk wird überlastet, das Knie weicht aus, in der Hüfte findet eine Ausgleichsbewegung statt, die auf den Rücken ausstrahlt. Neben schweren Knieverletzungen bis hin zum Kreuzbandriss können in allen genannten Bereichen Begleitschäden auftreten.“
Funktionsanalyse für den Arzt
Dysfunktionale Ketten – sie sind es, auf die Michael Kriwat immer wieder hinweist. „Es hilft wenig, wenn bei einem Knickfuß nur Einlagen eingesetzt werden und man sich nicht damit beschäftigt, welche anderen Muskelgruppen, bis hoch zur Hüfte, zusätzlich betroffen sind.“ Zum Aufspüren unphysiologischer Bewegungsmuster nutzt er Laufanalytik, Fußdruckmessungen und Rückenscanner. Eine Bike-Fitting-Station zur Sattel- und Lenkereinstellung hilft durch exakte Vermessung der Bewegungsradien, auf dem eigenen Rad Hand-, Damm- oder Kniebeschwerden auszugleichen oder vorzubeugen. „Schmerzen sollen Bewegung nicht ausbremsen. Als Versorger liegt unsere Kompetenz in der Funktionsanalyse. Der Arzt freut sich darüber als Ergänzung zur orthopädischen Diagnose, um Ursachen für Probleme im Sprunggelenk, Knie, Hüfte und Rücken aufzudecken und anzugehen.“ Weisen die Daten auf Auffälligkeiten hin, kann der Patient die Auswertung zusammen mit Empfehlungen mitnehmen und beim Arzt abklären, welche nächsten Schritte zielführend wären: Training, Physiotherapie und Hilfsmittel wie etwa eine stützende Einlage, eine Kniebandage wie die GenuTrain oder etwas für den Rücken zur Stabilisierung und Schmerzlinderung.
Kriwats Angebot ist lokal bekannt, so dass Patienten auch auf Rat ihrer Ärzte kommen, um eine funktionelle Analyse zu machen. Der regelmäßige Austausch mit Ärzten, Therapeuten und Trainern ist fester Teil der Geschäftsphilosophie „Gemeinsam in Bewegung.“

„Früher hieß es, laufen macht fit. Heute muss man fit sein, um zu laufen.“
Michael Kriwat
Routinen zur Problemlösung schaffen
„Statt Einzelmaßnahmen braucht es umfassende, auf den Patienten abgestimmte Angebote, um Probleme lösen zu können“, ist Michael Kriwat überzeugt. Das heißt für ihn: mehr bieten als „nur“ eine Analyse, Bandage oder Einlage. Neben individueller Versorgung helfen individuelle Trainings, Routinen zu entwickeln, die stabilisieren und kräftigen. Viele Kunden nutzen die wöchentlichen Übungsprogramme in kleinen Gruppen auf 10er-Karte. Dabei fließen Erkenntnisse aus der Analyse ein und helfen, dysfunktionale Ketten, zum Beispiel aufgrund von Sprunggelenkblockaden nach Distorsionen, anzugehen. „Fast immer ist es die Basis, von der aus die Beinachse aus dem Lot gerät. Diese Ketten muss man in den Blick nehmen und die Stabilität von Rumpf und Knie sowie die Beweglichkeit der Hüfte und des Sprunggelenks trainieren.“ Auch frühzeitige Kompression kann da viel bewirken, Schwellungen schneller abbauen und die Propriozeption verbessern. Hier bekennt sich Kriwat klar zu Qualität und versorgt im Premiumsegment mit Train-Bandagen wie MalleoTrain, GenuTrain und LumboTrain. In der Qualitätsversorgung sieht er das größere Potenzial für die Zukunft, um Patienten nachhaltig zu unterstützen und ein Partner für lebenslange Aktivität zu sein. „Bewegung“, so Michael Kriwat, „ist schließlich eines der größten Güter des Menschen, um am Leben teilzuhaben.“
Bilder: Pat Scheidemann
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