Einlagen

„Die Einlage wirkt wie ein Trampolin“

ErgoPad weightflex

Von Bauerfeind Life Magazin am 10.07.2019

Kurz & knapp Funktionsprobleme im Bereich der Fußwurzel finden sich etwa bei 70 bis 80 Prozent der Patienten von Dr. med. Frank-Detlef Stanek, Jena.

  • Neben manual- und physiotherapeutischen Übungen sowie Fußselbstmobilisation ist oft eine passive Stützung des Fußgewölbes durch Einlagen notwendig.
  • Hilfreich sind Einlagen mit propriozeptiver Wirkung, die aktiven Einfluss auf die muskuläre Aufrichtung des Fußgewölbes nehmen.
  • Die ErgoPad weigthflex kann durch ihre spezielle Konstruktion das Längs- und Quergewölbe adäquat abfedern.

Ist die Beweglichkeit der Fußwurzelknochen eingeschränkt , kann das zu deutlichen Beschwerden führen. Über die Bewegungsmechanismen im Fuß und die aktivierende Schuheinlage ErgoPad weightflex sprach life mit Dr. med. Frank-Detlef Stanek. Er ist praktischer Arzt sowie Facharzt für Physikalische und ­Rehabilitative Medizin, Sportmedizin und Chirotherapie aus Jena.

Dr. med. Frank-Detlef Stanek schätzt die ErgoPad weightflex zur physiologischen Unterstützung der ­Fußwurzel.

Bauerfeind life: Wie häufig diagnostizieren Sie in Ihrer Praxis eine Blockade in den Fußwurzelgelenken?

Dr. Stanek: Funktionsprobleme im Bereich der Fußwurzel finden sich etwa bei 70 bis 80 Prozent der Patienten. Der „Blockade“-Begriff steht für eine hypomobile Gelenkfunktionsstörung, das heißt in diesem Fall für ein eingeschränktes Gelenkspiel der Anteile der Fußwurzel , Kahn- und Würfelbein sowie Keilbeine in der Kopplung zum Sprungbein und Metatarsalen. Sehr häufig ist das Gelenkspiel zwischen Navikulare und Kuboid gestört , was zu einer Beeinträchtigung der Vorfuß-Rückfuß-Rotation und zu einer Verlagerung der Pronation in das obere Sprunggelenk führt. Aber auch die „festgetretenen“ Keilbeine, insbesondere das Cuneiforme II, induzieren Bewegungsstörungen mit Auswirkung auf die Funktion des Großzehengrundgelenks und der Metatarsalen.
Unter meinen Patienten finde ich Störungen der Fußwurzel besonders oft bei Läufern, die auf hartem Untergrund trainieren oder mit hoher Intensität über Hürden oder durch Kurven laufen. Auch Basketballer oder Volleyballer weisen diese Störungen häufiger auf. Fast regelmäßig treten sie bei Supinationstraumen des oberen Sprunggelenks auf, aber auch bei Schmerzsyndromen des Kniegelenks und des Beckens. Patienten mit Insuffizienzen in der Fußstatik oder hoher Stehbelastung neigen ebenfalls zu diesen Problemen.

Welche Auswirkungen hat eine eingeschränkte Beweglichkeit der Fußwurzelknochen?

Dr. Stanek: Eine Menge! Die Funktionalität des Quer- und Längsgewölbes leidet , der Abrollvorgang des Fußes, aber auch die Inversions-/Eversionsbewegungen werden eingeschränkt bzw. überbetont. Fehlstellungen und Hypermobilitäten werden unbewusst erzwungen, der Stoßdämpfereffekt reduziert , die Propriozeption der Fußsohle und letztendlich das Bewegungsmuster des Fußes gestört. Die Fehlfunktion wird von kaudal nach kranial weitergeleitet und führt zu Verkettungen auf artikulärer, myofaszialer, viszerofaszialer und neuronaler Ebene mit dem Resultat , dass sich Gelenkstellungen, Muskelbalancen, Faszieneigenschaften und motorische Stereotype verändern. Die Folge sind funktionelle Schmerzsyndrome wie Metatarsalgie, plantare Insertionstendinosen, Achillodynie, femoropatellares Schmerzsyndrom, Schmerzen in der Hüfte und sakroiliakrale Schmerzformen oder der tiefe Rückenschmerz. Letztendlich verändern sich das Körperschema sowie die neuromuskuläre Koordination.

Was benötigen die Füße in diesem Fall?

Dr. Stanek: Zunächst eine Diagnostik, die die Störungen und deren Ursachen aufdeckt. Den Resultaten entsprechend muss die Behandlung erfolgen – durch eine manualtherapeutische Beseitigung der Funktionsstörung, gekoppelt mit einem physiotherapeutischen Übungsprogramm zur Kräftigung der Fußmuskulatur sowie einer regelmäßigen Fußselbstmobilisation, zum Beispiel über einen Tennis- oder Golfball. Insbesondere in der Anfangsphase der Therapie besteht aber die Gefahr, dass bei mobilisierter Fußwurzel die myofasziale Sicherung nicht ausreicht und sich die Gelenkfunktionsstörung wieder einstellt. Daher ist oft eine passagere Belastungsreduktion und/oder die passive Stützung des Fußgewölbes notwendig.

Variable Stützkraft: Der weightflex-Einlagenkern ist in den Ausführungen soft , medium und strong erhältlich.

Wie kann hier eine orthopädische Einlage unterstützen?

Dr. Stanek: Eine Einlage kann diese passive Stützfunktion übernehmen, muss aber im Idealfall in einem Zustand der freien Beweglichkeit des Quer- und Längsgewölbes und an die individuelle Beinstatik angepasst werden. Sie sollte nicht über- oder unterkorrigieren. Sie muss die Spreizung in Längs- und Querrichtung zulassen, sich der spiralförmigen Abrollbewegung anpassen können, stoßdämpfend wirken und den Fuß nach der Belastungsphase wieder ausreichend aufrichten. Hilfreich sind Einlagen mit propriozeptiver Wirkung, um gleichzeitig aktiven Einfluss auf die muskuläre Aufrichtung des Fußgewölbes und der Körperstatik zu nehmen.

Sie verschreiben schon seit etlichen Jahren die ErgoPad weightflex. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesen Einlagen gesammelt?

Dr. Stanek: Die ErgoPad weightflex hat durch ihre Konstruktion den positiven Effekt , das Längs- und Quergewölbe adäquat plastisch-elastisch abzufedern. Die Einlage unterstützt das aktive Laufen, durch ihre Rückstellkraft aber auch ein assistiertes Stehen. Der belastungsinduzierte Überforderungseffekt für die Muskulatur wird reduziert , die Störungen im Gelenkspiel der kleinen Fußwurzelgelenke sind seltener. Die Einlage wirkt wie ein Trampolin, das heißt sie induziert die Rückkehr zu einer physiologischen Ausgangsstellung der Fußwurzel und ihrer angrenzenden Strukturen.

Den Einlagenkern gibt es in verschiedenen Festigkeiten. Welche Kriterien spielen für Sie bei der Auswahl der optimalen Variante eine Rolle?

Dr. Stanek: Einerseits spielt das Körpergewicht eine Rolle, andererseits aber auch die Belastungsanforderung. Werden die Füße regelmäßig Zusatzlasten oder Stauchungen ausgesetzt , erfordert das einen härteren Einlagenkern. Hypermobile Füße oder muskulär insuffiziente Füße benötigen meist auch mehr Support. Geringe Festigkeiten helfen bei normaler Fußstellung mit mäßigen Anforderungen an die Aufrichtung. Teilweise ist aber das individuelle Ausprobieren sinnvoll.

Welches Feedback erhalten Sie von den Patienten?

Dr. Stanek: Das Feedback ist positiv. Frauen zum Beispiel , die häufig Absatzschuhe tragen, loben den entlastenden, entspannenden Effekt , aber auch die einfache Wechselmöglichkeit. Der Einsatz in den heute üblichen flachen Freizeitschuhen ist unproblematisch und angenehm. Die ErgoPad weightflex trägt im Schuh nicht auf und hat den Vorteil , dass der Schwerpunkt des Fußes nicht zu weit nach oben verlagert wird.

Weitere Informationen

zur Einlage ErgoPad weightflex unter:
www.bauerfeind.com/weightflex

Bilder: Frank Steinhorst , Bauerfeind

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