Einlagen·Fußbeschwerden
Der Fuß – Arbeits- und Kompensationsmittel zugleich
Einlagen im Wintersport
Von Bauerfeind Life Magazin

Bei vielen Wintersportarten wirken ganz spezifische Belastungen auf die Füße ein. life sprach mit Dr. med. Frank-Detlef Stanek, Praktischer Arzt sowie Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Sportmedizin und Chirotherapie aus Jena, über die Charakteristik dieser Belastungen und über die Möglichkeiten, mit Sporteinlagen wie der neuen ErgoPad ski & skate den Fuß optimal zu unterstützen.
Herr Dr. Stanek, welche Rolle spielt der Fuß für die Verarbeitung von Belastungen, die allgemein bei sportlichen Betätigungen auf den Körper einwirken?
Dr. Stanek: Über den Fuß als unser Fortbewegungsmittel Nummer eins entwickeln wir einerseits die Kraft für die Bewegung, andererseits stellt er in den meisten Fällen unseren Hauptkontakt zum Boden und zum Sportgerät dar. Damit ist er Arbeitsmittel und Kompensationsmittel zu gleichen Teilen. Der Sportler muss die Stöße, die während der Fortbewegung auf ihn einwirken, minimieren. Er muss sie aufnehmen, umlenken und in eine Energieform umwandeln, die den Körper nicht schädigt , sondern ihm in Form von Vorspannung und Vordehnung von Sehnen, Muskeln und Bändern nützt , um einen guten Vortrieb zu erreichen. Der Fuß ist hierbei immer nur in Verbindung mit dem ganzen Körper zu sehen. Bei einer Aussage über den Fuß muss man immer gleichzeitig betrachten, ob beispielsweise die Kniegelenk- oder Hüftgelenkstellung stimmig ist und ob der Körper in seiner Statik richtig über dem Fuß steht. Der Fuß ist der erste Kontaktnehmer und propriozeptiver Signalgeber. Er ist derjenige, der dann auch die Arbeit leistet – immer im Verbund von sensomotorisch gesteuerten Muskelketten, die am Ende die Leistung bestimmen.
Wintersportliche Aktivitäten sind ja wahrscheinlich mit ganz speziellen Belastungen für Fuß und Körper verbunden?
Dr. Stanek: Das ist schon vom äußeren Material – etwa vom Ski und vom Schuh – her so, und auch die Belastungsverhältnisse variieren bei den einzelnen Sportarten. Beim Eishockey beispielsweise haben wir eine relativ schmale Unterstützungsfläche. Die Kontaktaufnahme erfolgt vom Eis über die Kufe in den Schuh hinein, der kaum eine Möglichkeit zur Flexibilität bietet , den man nicht verwringen kann. Auch in diesem Schuh muss der Fuß trotz relativer Immobilisation aber sowohl Kraft entwickeln als auch insbesondere stauchende Belastungen kompensieren. Sowohl beim Skating als auch beim Eishockey besteht die Tendenz, dass der Schuh nach innen kippt. Dementsprechend sind die Band- und Muskelstrukturen auf der Innenseite, die dem entgegenwirken, sehr stark gefordert. Beim Abfahrtsski haben wir eine etwas andere Situation: Die Schwünge werden hier mehr aus dem Körper heraus gemacht. Der Sportler lehnt sich mit der vorderen Schienbeinkante an dem Skistiefel an. Er hat dadurch eine starke Vorfußbelastung und eine entsprechend andere Fersenbelastung.
Ist es Ihren Erfahrungen nach auch beim gesunden Fuß in jedem Fall sinnvoll , ihn hinsichtlich dieser Belastungen mit Einlagen zu unterstützen?
Dr. Stanek: Gerade im Freizeitsportbereich haben wir eine starke Konfektionierung von Schuhen und sonstiger Ausrüstung. Der Sportler kann zwar innerhalb gewisser Grenzen auswählen und sich vom Fachverkäufer hinsichtlich des für seine körperlichen Eigenheiten geeigneten Materials beraten lassen. Er muss aber in diesem Rahmen immer auch mit Materialkonstanten zurechtkommen, die vorgegeben sind. Deshalb werden fast immer Punkte offenbleiben – der Stand im Schuh lässt sich beispielsweise noch verbessern, der eigene Fußfehler oder statische Probleme mit dem Schuh lassen sich ausgleichen. Wer das nicht über die eigene Muskelkraft und damit über aktive Momente leisten will , benötigt einen passiven Adaptationsvorgang dazu – eben beispielsweise durch eine Einlage. Beim nicht gesunden Fuß, der statische Auffälligkeiten hat , bemerken wir häufig, dass das Knie, die Hüfte oder die Lendenwirbelsäule zunächst den Mittelpunkt von Beschwerden darstellen, und müssen erst im Nachhinein erkennen, dass eigentlich der Fuß der Verursacher ist. Auch in diesen Fällen ist eine Adaptation über eine Einlage eine sinnvolle Sache.
Wo sehen Sie vor diesem Hintergrund die Einsatzgebiete für die neue Sporteinlage ErgoPad ski & skate?
Dr. Stanek: Heutzutage finden wir im Schuh- aber auch im Bindungsmaterial und im Ski selbst ausgereifte technische Lösungen, so dass sich der Ski wesentlich besser fahren lässt als früher. Trotzdem geht es nach wie vor aber auch darum, wie gut der Sportler die Technik beherrscht , wie gut er Vortrieb entwickeln kann. Das stellt ein gewisses Problem dar, da er hier Bewegungen ausführen muss, die er sonst im Alltag so nie macht. Dazu muss er zunächst einmal die Stellung des Fußes über dem Ski optimieren. Ein bei Freizeitsportlern häufig zu beobachtender Fehler ist , dass sie im Skateschuh stehend im Sprunggelenk nach außen rotieren und nach innen wegknicken. Um solche Fehler zu vermeiden, ist eine Einlage als Stützungselement im Skischuh sehr hilfreich, wenn sie gut angepasst ist. Die Bearbeitbarkeit der ErgoPad ski & skate ist für mich an dieser Stelle ein Vorteil. Die Einlage kann leicht erwärmt und so individuell an den Fuß adaptiert werden. Das Beschneiden in der Länge ermöglicht ein besseres Einpassen in den Schuh. Auch im Sinne der Mobilisation des Fußes ist diese Einlage für mich eine interessante Sache. Bei der Untersuchung von Füßen stelle ich häufig fest , dass die kleinen Knöchelchen im Fußwurzelbereich, insbesondere die Keilbeine, ein gestörtes Gelenkspiel aufweisen, in sich komprimiert sind und sich kaum oder gar nicht mehr bewegen lassen. Die Einlage gibt mit ihrer das Fußgewölbe formenden Kuppel den Impuls, diese Knöchelchen nach oben herauszuschieben. Dadurch wird der Fuß in diesem Bereich unter der Belastung und im Lauf der Zeit wieder beweglich, mit entsprechend ausstrahlenden positiven Auswirkungen in den Vor- sowie den Rückfuß als auch die Körperstatik.
Bilder: Frank Steinhorst
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