Kurz & Knapp Bei der Versorgung von Coxarthrosepatienten schätzt Falko Glöckner, Orthopädietechniker-Meister bei der rmcStolze GmbH, dass die Hüftorthese CoxaTrain angenehm anpassbar ist und Kunden oft gleich spüren können, was damit wieder an Bewegung und Teilhabe möglich ist. Im geringen Gewicht und einfachen Anlegen sieht er wichtige Gründe für die gute Akzeptanz des Hilfsmittels. „Und das ist natürlich essenziell für die Therapie“, berichtet Silke Mizera-Arnold, Filialleiterin und Reha-Trainerin im Sanitätshausfachgeschäft rmcStolze und macht deutlich, wie Bewegung zum Erhalt des Gelenks und der Lebensqualität beiträgt.
Orthesen·Arthrose
Aha-Effekt beim Versorgen
Orthopädietechnik bei Coxarthrose
Von Bauerfeind Life Magazin am 28.06.2024

In der konservativen Hüfttherapie können entlastende Orthesen Schmerzpatienten bei der Mobilisation helfen. Von ihren Erfahrungen mit der neuartigen CoxaTrain in der Coxarthrose-Versorgung berichten Silke Mizera-Arnold und Falko Glöckner vom Sanitätshausfachgeschäft rmcStolze.

„Bei der Anprobe bitte ich die Patienten immer, sich in einen niedrigen Sessel zu setzen, damit sie sehen, dass sie mit der CoxaTrain gut wieder in den Stand und damit in die Bewegung kommen können. Was sie dabei auch sehen ist, dass die Orthese fürs Auto funktioniert. Für viele ein wichtiger Punkt. Dort sitzt man ja sehr tief und die Hüfte ist stark gebeugt. Ein echter Aha-Effekt“, sagt Falko Glöckner. Der Orthopädietechniker-Meister ist bei der rmcStolze GmbH für die individuelle Orthesenanpassung zuständig. Neben der Zentrale in Naumburg unterhält das Unternehmen mit circa 130 Mitarbeitern zehn Niederlassungen im größeren Umkreis, unter anderem in Weißenfels, Zeitz, Halle, Aschersleben, Borna und Hartha. Patienten mit Coxarthrose versorgt Falko Glöckner unter anderem mit der CoxaTrain, die das Hüftgelenk beim Gehen stabilisierend führt und durch lokale Massage-Effekte die Lenden-Becken-Hüft-Region entlastet. „Die CoxaTrain ist eine vergleichsweise leichte Orthese, die nicht so starr und sperrig ist wie andere Modelle, die häufig wie ein umgeschnallter Korb empfunden wurden und demzufolge auch wenig Akzeptanz hatten“, so Falko Glöckner. Silke Mizera-Arnold, Filialleiterin und Reha-Trainerin im Sanitätshausfachgeschäft rmcStolze, ergänzt: „Der Patient kann sich mit dieser Orthese noch gut bewegen. Da geht die Akzeptanz nach oben. Und das ist natürlich essenziell für die Therapie.

Schmerzsituation entschärfen
Die meisten Coxarthrose-Patienten bei rmcStolze sind im Durchschnitt 60 Jahre und älter. Sie haben oft anhaltende Schmerzerfahrungen bis zur Diagnose und Therapie hinter sich, möchten aber eine Operation so lange wie möglich hinausschieben. „Wir können im Zuge der Versorgung anleiten, wie die angespannte und zum Teil geschwächte Muskulatur wieder gestärkt werden kann. Meist ist es aber nicht nötig, die versorgten Patienten zu Bewegung zu animieren. Es ist ihr großer Wunsch, aktiv zu sein. Ist die Schmerzsituation entsprechend entschärft, holen sie sich dieses Stück Lebensqualität schnell zurück“, berichtet Silke Mizera-Arnold. Falko Glöckner weiß aus seiner Erfahrung: „Viele merken direkt bei der Anprobe eine erste Erleichterung. Bis sich die Linderung der Schmerzen aber im erhofften Umfang einstellt, muss man dem ganzen System etwas Zeit geben, sich einzuspielen. Die Muskeln müssen reagieren, Schonhaltungen aufgegeben werden. Wir beobachten eine Phase von bis zu vier Wochen, bis die Patienten den vollen Nutzen ihrer Versorgung empfinden. Darauf weisen wir in unseren Beratungsgesprächen vorsorglich hin.“ Auch einen postoperativen Einsatz der CoxaTrain kann sich der Orthopädietechniker-Meister gut vorstellen: „Oft braucht es Zeit, bis die Muskulatur wieder ausreichend gekräftigt ist. Da kann eine stabilisierende Orthese unterstützen und gibt den Patienten auch Sicherheit, wenn sie etwas Angst davor haben, wieder in die Belastung zu gehen.“

Patientenfreundliche Versorgungssituation
Zum Anpassen der Hüftorthese kommt Falko Glöckner meist zu den Patienten nach Hause. Häufig ist ihr Schmerzgeschehen fortgeschritten und ihre Beweglichkeit entsprechend eingeschränkt. „Dabei ist es sehr praktisch, die Becken- und Oberschenkelbandage getrennt voneinander anmessen zu können für die Anprobe. Die Gelenkschiene halte ich an die Hüfte und schaue, wie sie anatomisch angepasst werden sollte und wo die Oberschenkelbandage sitzen muss. Während der Patient dann wieder sitzt, kann ich in Ruhe alles zusammenbauen“, erläutert Falko Glöckner. Die Montage erfolgt werkzeugfrei, die Gelenkschiene kann über einer Tischkante per Hand in die richtige Form gebracht werden. Das geringe Gewicht und die praktischen Klettverschlüsse der Orthese sind seiner Meinung nach maßgeblich dafür, dass Patienten beim Anlegen nahezu keine Probleme haben. „Auch dass die CoxaTrain flach genug ist, um sie unauffällig unter der Hose zu tragen, kommt bei vielen gut an“, bemerkt Falko Glöckner.
„Viele Coxarthrose-Patienten merken direkt bei der Anprobe eine erste Erleichterung.“
Falko Glöckner, Orthopädietechniker-Meister
Bei der Einweisung bespricht er mit ihnen, wie fest die Becken- und die Oberschenkelbandage sitzen sollte. Zudem erklärt er die Funktion der eingearbeiteten Pelotten, die bei Bewegung massieren, um die Hüftmuskulatur zu entspannen: Die dorsalen Pelotten wirken auf die Ilosakralgelenke. Das Gluteal Pad massiert Triggerpunkte der Gesäßmuskulatur. Das Trochanter Pad bewegt sich beim Gehen und wirkt so auf die Weichteile über dem Trochanter major. Auch auf die mögliche Dopplung des Trochanter Pads weist er hin. „Ich lege dann immer die Hand mit unter und frage, ob an dieser Stelle ein bisschen mehr Druck gewünscht ist“, so der Praktiker. Im Nachgang erlebt Falko Glöckner häufig, dass Patienten von ihrer Bewegungsfreiheit mit der Orthese angetan sind.

„Wir bekommen von vielen Kunden widergespiegelt, dass sie so wieder mehr Teilhabe am Leben haben, wieder aufs Fahrrad steigen können oder wie schon erwähnt besser aus dem Auto kommen.“ Das positive Feedback und die gute Akzeptanz ließen auch die Verordnungen der Orthese steigen. Silke Mizera-Arnold bestätigt: „Natürlich sind wir in stetigem Austausch mit Vertretern von medizinischen Berufen, was die Versorgung mit Hilfsmitteln betrifft. Und auch in Richtung Patienten bauen wir die Aufklärung immer weiter aus – sei es beim Rehasport oder etwa bei Patiententagen. Immer mehr Leute setzen sich mit dem Thema Arthrose auseinander und wollen von sich aus etwas beitragen, um möglichst lange aktiv zu bleiben.“

Bilder: Andreas Wetzel
Verwandte Themen
Hilfsmittel-App

Mit dieser App wird die Auswahl des geeigneten medizinischen Hilfsmittels für Ärzte und Fachhändler stark vereinfacht. Mit ihrer intuitiven Bedienbarkeit werden Informationen zu Bauerfeind-Produkten überall verfügbar – schnell und simpel